Selbstständig als Hausmeister: Wie Julian (37) heute 70.000 € Gewinn im Jahr macht

Vom Hausmeister zum Unternehmer

Als Julian mit 37 plötzlich ohne Job dastand, nutzte er die Krise als Chance – und machte sich als Hausmeister selbstständig. Mit kluger Strategie, Zuverlässigkeit und einem klaren Fokus auf Winterdienst und laufende Verträge baute er sich ein stabiles Geschäft auf. Heute beschäftigt er zwei Mitarbeiter, betreut über 40 Objekte und erzielt rund 70.000 Euro Gewinn pro Jahr. 

Seine Geschichte zeigt: Wer Verantwortung übernimmt und mit Plan vorgeht, kann auch ohne Startkapital erfolgreich gründen.

Zuletzt aktualisiert: 11.04.2025

„Ich wollte eigentlich nur mein Einkommen halten – aber dann wurde mehr daraus.“

Als Julian mit 37 plötzlich ohne Job dasaß, war der Schock groß. Zwölf Jahre lang hatte er als angestellter Hausmeister für eine große Wohnungsbaugesellschaft gearbeitet. Routine, Sicherheit, geregelte Abläufe – bis zur betriebsbedingten Kündigung. Doch statt lange zu hadern, nutzte Julian die Chance für einen Neuanfang.

Er startete klein – mit Aufträgen über Ebay Kleinanzeigen und MyHammer. Doch was seinen Weg wirklich veränderte, war eine Entscheidung, die viele unterschätzen: Er bot von Anfang an einen verlässlichen Winterdienst an. Während andere in der kalten Jahreszeit auf Aufträge warteten, sicherte sich Julian feste Verträge – mit Räum- und Streudiensten, teils schon vor dem ersten Schnee.

„Der Winterdienst war mein Türöffner“, sagt er heute. „Viele wollten keine Einmalhelfer, sondern jemanden, der zuverlässig da ist – jeden Morgen, bei jedem Wetter.“ Genau das wurde Julians Spezialität. Und der Grundstein für ein Geschäft, das heute stabil läuft – mit zwei Angestellten, einem festen Kundenstamm und einem Gewinn von rund 70.000 Euro im Jahr.

 

Der Einstieg: Kleinanzeigen, MyHammer – und ein gutes Bauchgefühl

Julian hatte keinen Businessplan, keine große Finanzierung und keine Webseite. Was er hatte: Erfahrung, Ehrgeiz – und den Mut, einfach loszulegen. Über Ebay Kleinanzeigen bot er zunächst einfache Dienstleistungen an: Gartenpflege, kleinere Reparaturen, Mülltonnenservice. „Ich habe ganz bewusst mit günstigen Einstiegspreisen gearbeitet“, erinnert er sich. „Es ging mir darum, Vertrauen aufzubauen – und ins Gespräch zu kommen.“

Bald meldeten sich die ersten Kunden. Zufriedene Auftraggeber empfahlen ihn weiter – besonders ältere Eigentümer schätzten seine ruhige, zuverlässige Art. Über MyHammer sicherte er sich zusätzlich Aufträge im handwerklichen Bereich, etwa für den Austausch von Briefkastenanlagen oder kleinere Instandhaltungen in Mietobjekten.

Aber Julian wusste: Einzelaufträge allein reichen nicht für ein stabiles Geschäft. Er begann früh, auf wiederkehrende Dienstleistungen zu setzen – mit festen Monatsverträgen für Reinigungsdienste, Objektpflege und vor allem den Winterdienst. Das zahlte sich aus.

 

Vom Einzelkämpfer zum Chef mit zwei Angestellten

Mit jedem neuen Auftrag wurde Julians Kalender voller – und irgendwann war klar: Allein schaffe ich das nicht mehr. Zuerst holte er sich für einzelne Tage Unterstützung von einem Freund. Später stellte er einen Mitarbeiter auf Minijob-Basis ein, um regelmäßige Aufgaben wie Mülltonnenservice und Rasenpflege zu delegieren.

„Das war ein echter Wendepunkt“, sagt Julian. „Ich konnte mich endlich mehr auf die Kundenbetreuung und den Ausbau des Geschäfts konzentrieren.“

Heute beschäftigt er zwei festangestellte Mitarbeiter, die er flexibel einteilt – je nach Saison, Auftragslage und Tourenplanung. Der Ablauf ist klar strukturiert: Frühmorgens der Winterdienst, danach Reinigungs- und Pflegearbeiten, gelegentlich kleinere Reparaturen. Julian selbst ist nicht mehr täglich vor Ort – aber er greift immer ein, wenn es brennt oder ein Neukunde überzeugt werden will.

Julian hat gelernt, seine Zeit effizient zu nutzen und Aufgaben gezielt zu delegieren – ohne dabei die Qualität aus den Augen zu verlieren. Denn am Ende zählt nicht nur das Angebot, sondern vor allem der Ruf: zuverlässig, pünktlich und fair.
 

Julian´s Erfolgsrezept: Von Einmalaufträgen zum stabilen Einkommen

Julian startete mit einzelnen Aufträgen über Ebay Kleinanzeigen und MyHammer – einfache Gartenarbeiten, kleinere Reparaturen, Mülltonnendienst. Die Preise hielt er bewusst niedrig, um Vertrauen zu gewinnen und erste Bewertungen zu sammeln. Die Qualität seiner Arbeit sprach sich schnell herum.

Sein entscheidender Schritt: Früh auf regelmäßige Dienstleistungen setzen. Statt nur einmalige Jobs abzuarbeiten, bot Julian monatliche Pauschalen an – etwa für Treppenhausreinigung, Kontrollgänge oder Pflege von Außenanlagen. Besonders wichtig war der Winterdienst, den er von Beginn an aktiv bewarb. Damit sicherte er sich feste Verträge – und Einnahmen auch in den umsatzschwächeren Monaten.

Parallel dazu optimierte er seine Abläufe: Tourenplanung mit Google Kalender , Kommunikation über WhatsApp Business, einfache Buchhaltung mit Excel. Mit steigender Nachfrage stellte er zwei Mitarbeiter fest an , um mehr Aufträge annehmen zu können, ohne selbst im operativen Tagesgeschäft unterzugehen.

Heute betreut Julian rund 40 Objekte dauerhaft, darunter Eigentümergemeinschaften und private Hausbesitzer. Durch die Kombination aus laufenden Verträgen, saisonalen Zusatzleistungen und punktuellen Aufträgen erzielt er mittlerweile einen Jahresgewinn von rund 70.000 Euro – nach Abzug aller laufenden Kosten.

 

Checkliste: So machen auch Sie sich als Hausmeister erfolgreich selbstständig

1. Vorbereitung & Planung

  • Handwerkliche Fähigkeiten realistisch einschätzen – bin ich Allrounder oder eher spezialisiert?
  • Erforderliche Genehmigungen prüfen, z. B. Gewerbeanmeldung und ggf. handwerkliche Nachweise
  • Versicherungsschutz klären, insbesondere Betriebshaftpflicht und gewerbliche Fahrzeugversicherung
  • Konkretes Leistungsangebot definieren: Was biete ich an – und was nicht?


2. Anmeldung & Grundlagen

  • Gewerbe anmelden (Hausmeisterservice ist in der Regel erlaubnisfrei)
  • Steuernummer beim Finanzamt beantragen
  • Geschäftskonto einrichten – auch wenn nicht verpflichtend, ist es empfehlenswert
  • Preise und Pauschalen kalkulieren: Stundenlohn, Monatspauschalen, Winterdienst


3. Aufträge finden

  • Erste Aufträge über Ebay Kleinanzeigen und MyHammer gewinnen
  • Flyer und Aushänge in Supermärkten, Apotheken, Bäckereien verteilen
  • Lokale Facebook-Gruppen und digitale Schwarze Bretter nutzen
  • Frühzeitig Winterdienst bewerben – sichert regelmäßige Einnahmen


4. Alltag organisieren

  • Tools wie WhatsApp Business, Google Kalender und Excel nutzen
  • Touren logisch und effizient planen – mehrere Aufträge pro Strecke
  • Kundenanfragen schnell beantworten und Termine zuverlässig einhalten
  • Überlegen, ob ein Mitarbeiter (Minijob oder Teilzeit) eine Entlastung bringen kann


5. Langfristig erfolgreich

  • Fokus auf laufende Verträge statt nur Einzelaufträge
  • Aufwand und Materialeinsatz sauber kalkulieren – besonders bei Pauschalen
  • Betriebskosten regelmäßig prüfen und optimieren
  • Kundenbeziehungen pflegen – Freundlichkeit zahlt sich aus
  • Gewinne gezielt reinvestieren – z. B. in Werkzeug, Werbung oder Personal

 

Lesen Sie unseren Leitfaden:

Selbstständig machen als Hausmeister

Hinweis: Diese Geschichte ist eine nachgestellte Darstellung, basierend auf typischen Erfahrungen und wiederkehrenden Mustern aus der Gründungspraxis. Sie dient der Veranschaulichung und soll beispielhaft zeigen, wie eine Unternehmensgründung verlaufen kann. Ähnlichkeiten mit realen Personen oder Ereignissen sind rein zufällig.


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