Vorsicht Falle: Die 3 häufigsten Fehler, die Gründer scheitern lassen
Gelingt einem Gründer der Start in die Selbstständigkeit und schafft er es, sich länger als drei Jahre über Wasser zu halten, so ist er aus dem Gröbsten raus – so ist zumindest die allgemeine Annahme und ein Blick auf die Statistiken bestätigen diese. Doch ein großer Teil der Existenzgründer scheitert bereits auf den ersten Metern der Selbstständigkeit. Weit mehr als die Hälfte gibt innerhalb der ersten 36 Monate auf, bei risikoreichen Startups sind es bis zu 90%. Das sind Zahlen, die so manchen Gründer verschrecken.
Es ist hilfreich, die Gefahren zu kennen, die sich als große Herausforderungen bei einer Existenzgründung erweisen können – und sie im Zweifel zum Scheitern verurteilen. Denn wer dem Feind unerschrocken ins Auge blickt, hat gute Chancen, ihn zu besiegen.
1. Falle: Mangelhafte Bedarfsanalyse
Zu den häufigsten Gründen, warum eine Selbstständigkeit scheitert, gehört die mangelhafte Bedarfsanalyse. Wer seinen eigenen Markt nicht kennt, hat keine reellen Chancen, erfolgreich zu sein. Marktanalysen sind unumgänglich, um festzustellen, ob die Geschäftsidee überhaupt Abnehmer hat. Gründer müssen sich unbedingt Zeit nehmen, um den Bedarf für ihr Produkt oder ihre Dienstleistung anhand realistischer Nachforschungen herauszufinden. Die Fragen, die Sie Ihren Potenziellen Kunden mindestens stellen sollten, lauten:
- Besteht ein Bedarf nach dem Produkt oder der Dienstleistung?
- Welchen Preis wären Sie bereit zu bezahlen?
- Würden Sie bei mir bestellen, wenn ich das Produkt / die Dienstleistung zu diesem Preis anbiete?
Generell ist es ausgesprochen wertvoll, das Thema ernsthaft zu bearbeiten und eine fundierte Marktanalyse zu betreiben. Dazu gehört auch, die mögliche Konkurrenz zu checken. Um Geld zu sparen, arbeiten die meisten Gründer alleine in ihrem Elfenbeinturm daran, versäumen aber, sich mit Fachinformationen zu versorgen. Nicht alles steht kostenlos im Internet und das Lesen von gehaltvoller Fachliteratur ist beim Thema Marktanalyse unumgänglich. Zumindest dann, wenn eine seriöse Basis für die Selbstständigkeit geschaffen werden soll. Die Alternative: Investieren Sie etwas mehr und ziehen Sie einen externen Berater hinzu, der Ihnen auf die Sprünge hilft. Dafür können Sie zum Beispiel Beratungszuschüsse beantragen, die die Kosten senken.
2. Falle: Kein Überblick über die Finanzen
Betriebswirtschaft ist für viele Gründer ein rotes Tuch. Doch ein gewisses Grundverständnis ist unerlässlich, um die Kontrolle über das eigene unternehmerische Handeln zu behalten. Wer zum Beispiel nicht weiß, dass die vereinnahmte Umsatzsteuer am Ende des Monats an das Finanzamt abzuführen ist, wird schnell in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Kurzum: Haben Sie keinen Überblick über Ihre Finanzen hat, erhöht sich das Risiko zu scheitern dramatisch.
Es ist ratsam, die Kosten und Umsätze genau zu kennen, ansonsten wird eine Investitionsplanung unmöglich. Woher wollen Sie wissen, ob sie einen neuen PC, eine neue Büroeinrichtung oder die Raten für einen Firmenwagen bezahlen können, wenn sie keinen Überblick haben, welche monatlichen, quartalsweisen oder jährlichen Zahlungen sie belasten werden? Genau - Sie können es nicht wissen. Stattdessen werden Sie von Rechnungen „überrascht“, die Ihr Konto leeren. Kommt gleichzeitig ein schleppender Zahlungseingang hinzu, zum Beispiel, weil Ihre Kunden ähnlich unorganisiert sind, wie Sie, fehlt der Umsatz. Das Konto ist innerhalb kürzester Zeit auf Null oder überzogen. Spätestens jetzt wird die Bank bei Ihnen anklopfen und schon bald den Geldhahn ganz zudrehen. Das Ergebnis: Sie sind zahlungsunfähig und damit insolvent. Das geht schneller als Sie denken. Deshalb der erhobene Zeigefinger: Verschaffen Sie sich einen Überblick über ihre
Zahlungsströme! 3. Falle: Unrealistische Erwartungshaltung
Wer sich selbst ständig macht und gleichzeitig denkt, er könnte sein Privatleben genauso weiterführen wie vorher, der irrt. Auch wenn es heute leichter denn je ist, effizient zu arbeiten und sich digital zu organisieren, so verleitet die technische Unterstützung dazu, noch mehr zu leisten. Das Ganze geschieht auf Kosten der Familie. Gerade Frauen zucken zurück, wenn sie in die Zwickmühle zwischen familiären Ansprüchen und beruflichen Anforderungen geraten. Sie stellen ihre selbstständige Tätigkeit zu Gunsten der Familie wieder ein. Auch Familienväter, die diesen Punkt nicht mit auf der Rechnung hatten, sehen sich mit wachsender beruflicher Belastung und einer unzufriedenen Partnerin nebst unglücklicher Kinder konfrontiert. Die Doppelbelastung zerrt an den Nerven und das schlägt sich auf die Zahlen nieder. Der Niederschlag ist häufig so stark, dass die Gründer die Notbremse ziehen müssen und die Selbstständigkeit wieder aufgeben.
Sorgfältige Vorbereitung, Kontrolle der Finanzen und Unterstützung aus der Familie helfen
Aus den drei häufigsten Gründen, an denen Selbstständige vorwiegend in den ersten drei Jahren scheitern, lässt sich eine positive Quintessenz ziehen: Wer sich sorgfältig und umfassend auf die Selbstständigkeit vorbereitet und die Finanzen nicht aus den Augen verliert, hat schon zwei große Stolpersteine im Visier und kann sie erfolgreich umgehen. Wenn Sie sich zusätzlich die Familie und Partner zu Verbündeten machen und von ihnen Unterstützung, Geduld und Nachsicht erbitten, beugen Sie der drohenden Krise im Privatleben vor. Das entlastet das Gewissen enorm, senkt den Stresspegel und verschafft den notwendigen zeitlichen Spielraum bei Arbeitsspitzen.
Das ändert sich bei Ihrer Krankenversicherung, wenn Sie selbstständig sind
Als Selbstständige/r oder Freiberufler/in sind Sie nicht mehr automatisch in der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) pflichtversichert. Sie müssen sich nun aktiv für eine Form der Krankenversicherung entscheiden. Die Beitragshöhe in der GKV orientiert sich am Einkommen. Die Kosten für Selbstständige betragen in diesem Jahr zwischen ...
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