Selbstständig machen mit einem Cocktail-Taxi
Die hochprozentige Geschäftsidee „selbstständig machen mit einem Cocktailtaxi“ hat vor allem durch die Corona-Pandemie einen regelrechten Aufschwung erlebt. Dieses Geschäftsmodell erfreut sich aber auch weiterhin einer stark wachsenden Beliebtheit, wie es die vielen Gründungen mit einem Cocktailtaxi zeigen. Existenzgründer, die keine Cocktailbar eröffnen und mitunter hohe Mietkosten sparen wollen, fahren mit einem Cocktailtaxi als Alternative sehr flexibel.
In diesem Ratgeber werden die wichtigsten Voraussetzungen (inkl. praktischer Checkliste) und Geschäftsentscheidungen beleuchtet, um sich mit einem Cocktailtaxi selbstständig zu machen.
Wie funktioniert ein Cocktailtaxi?
Wie genau die Abläufe für diese Geschäftsidee aussehen, sollte im Businessplan für ein Cocktailtaxi deutlich werden. Die meisten Gründer (siehe Beispiele in den Quellen) mixen die Cocktails frisch vor der Auslieferung. Die Cocktails werden verschlossen und schnellstmöglich bzw. zum vereinbarten Zeitpunkt geliefert. Eiswürfel und Trinkhalme gehören meistens zum Lieferumfang, um für maximale Frische zu sorgen. Kunden müssen den Behälter nur noch schütteln und Eiswürfel hinzugeben.
Denkbar wäre es auch, mit einem entsprechend eingerichteten Fahrzeug (= Cocktailtaxi) die Getränke direkt vor der Haustür zu mixen, ggf. vor den Augen der Kunden im Sinne eines gewissen Erlebnischarakters. Was unter einem Cocktailtaxi zu verstehen ist, unterliegt der geschäftlichen Kreativität des Gründers. Es handelt sich bei dieser Geschäftsidee um eine Alternative oder auch Ergänzung zur Eröffnung einer Cocktailbar.
Das Wichtigste in Kürze: Existenzgründung mit einem Cocktailtaxi
- In den letzten Jahren haben sich immer mehr Gründer erfolgreich mit einem Cocktailtaxi selbstständig gemacht.
- Auch wenn keine Konzession notwendig ist, sind beim Verkauf von Alkohol zahlreiche Rechtsvorschriften zu beachten.
- Vor Aufnahme des Geschäftsbetriebs mit einem Cocktailtaxi muss ein Gewerbe angemeldet werden.
- Kunden gewinnen für ein Cocktailtaxi: Mit einer eigenen Homepage und der Präsenz auf Lieferportalen geht es am schnellsten. Auch traditionelle Werbemittel wie Flyer funktionieren weiterhin gut.
Voraussetzungen, um sich mit einem Cocktailtaxi selbstständig zu machen?
Wer sich mit einem Cocktailtaxi selbstständig machen möchte, muss vor Eröffnung des Geschäftsbetriebes ein Gewerbe anmelden. Welche Voraussetzungen zu erbringen sind, hängt im Einzelfall vom Leistungsspektrum ab. Generell ist aber nicht mit hohen Hürden zu rechnen, sodass die Geschäftsidee „Cocktailtaxi gründen“ auch für Quereinsteiger oder eine berufliche Neuausrichtung interessant ist.
Brauche ich eine Konzession für ein Cocktailtaxi?
Nein, Caterer und somit auch Betreiber eines Cocktailtaxis fallen im Regelfall nicht unter das Gaststättengesetz. Daher ist keine Konzession zu erwirken, da die alkoholischen Getränke in den Privaträumen der Kunden genossen werden. Ein Gewerbeschein ist jedoch notwendig, um ein Cocktailtaxi legal betreiben zu dürfen.
Cocktailtaxi: Welche Gesetze/Vorschriften sind zu beachten?
Da ein Cocktailtaxi alkoholische Getränke verkauft, sind zahlreiche gesetzliche Rahmenbedingungen wie die Preisangabenverordnung, die Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung (der Alkoholgehalt muss angegeben werden) und das Jugendschutzgesetz zu beachten.
Wo Cocktails mixen?
Beim Mixen von Cocktails handelt es sich um eine Weiterarbeitung, sodass auch die Hygieneverordnung greift. Daher wird es nicht erlaubt sein, Cocktails in der eigenen Küche zu mixen. Hierfür müssen getrennte Räumlichkeiten genutzt werden, die den Anforderungen der Hygieneverordnung genügen.
Achtung! Im späteren Betrieb kann es zu unangekündigten Kontrollen kommen, sodass Gründer mit einem Cocktailtaxi sofort ihre Hausaufgaben machen sollten. Falls Gründer die Geschäftsidee in einer Mietwohnung starten wollen, ist der Vermieter über die Pläne zu informieren. Eventuell kann es sein, dass eine teilgewerbliche Nutzung untersagt wird. In diesem Fall stünde die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten ganz am Anfang dieser Geschäftsidee.
Checkliste: Selbstständig machen mit Cocktailtaxi
Businessplan ausarbeiten und Geschäftsstrategie festlegen. Die Unternehmensfinanzierung sollte gesichert sein.
Bevor es in den operativen Geschäftsbetrieb geht: Gewerbe anmelden (das kann mittlerweile in vielen Städten bereits zeitsparend online erledigt werden). Sofern eine Erlaubnis oder bestimmte Nachweise zu erwirken sind, sollten sich Gründer frühzeitig darum kümmern. Ein Beratungsgespräch kann zeigen, ob Handlungsbedarf in dieser Hinsicht besteht.
Fragebogen zur steuerlichen Erfassung an das zuständige Finanzamt schicken.
Es ergibt sich eine Mitgliedschaft in der Industrie- und Handelskammer, deren Informationsangebot gewinnbringend genutzt werden sollte.
Sofern Mitarbeiter eingestellt werden, sind diese anzumelden. Das gleiche gilt für Fahrzeuge, mit denen die Cocktails ausgeliefert werden.
Gründer sollten sich um Ihre eigene Absicherung kümmern und Rücklagen für schlechtere Zeiten und notwendige Geschäftsinvestitionen bilden. Durch den Status als Selbstständiger können Gründer in die private Krankenversicherung wechseln.
Die Buchhaltung sollte von Beginn an mit der notwendigen Sorgfalt erledigt werden. Es gilt, immer auf belastbare Zahlen zurückgreifen zu können.
Ausgangsanalyse: Warum selbstständig machen mit Cocktailtaxi?
Während der Corona-Pandemie feierten Lieferdienste wie ein Cocktailtaxi hohe Wachstumsraten, da eine kontaktfreie Lieferung möglich war. Aber auch nach der Pandemie erfreuen sich Lieferdienste einer wachsenden Beliebtheit, wie es an den seit Jahren steigenden Umsätzen im Milliardenbereich abzulesen ist. Mit einem Cocktailtaxi rücken nun auch alkoholische Getränke in den Fokus von Lieferdiensten. Insgesamt betrachtet ist diese Geschäftsidee noch recht jung, sodass nicht mit immenser Konkurrenz zu rechnen ist. Trotzdem sollte zu Beginn eine belastbare Standortanalyse erfolgen, um den Faktor Konkurrenz berechenbar zu machen.
Warum nutzen Menschen Lieferdienste?
Wenig Zeit im stressigen Lebensalltag und der Wunsch, sich etwas zu gönnen, sind maßgeblich für den Erfolg von Lieferdiensten. Das gilt auch für ein Cocktailtaxi: Wer sich abends nicht mehr in die Stadt bequemen möchte, kann dank Lieferdienst hochprozentige Mixturen auch zu Hause auf dem heimischen Sofa genießen.
Zudem ist ein Cocktailtaxi auch eine Alternative für Events und Feierlichkeiten: Warum selber mixen oder eine ganze Bar mieten, wenn frisch gemixte Getränke direkt bis an den Tisch gebracht werden? Zu Beginn ist der Reiz des Neuen ein starker Grund, ein Cocktailtaxi zu „probieren“. Wer Kunden gewinnen möchte, sollte daher tunlichst bei der ersten Bestellung richtig abliefern und begeistern. Eine Enttäuschung wird dazu führen, dass Kunden nicht mehr auf ein bestimmtes Cocktailtaxi zurückgreifen.
Businessplan: Wie selbstständig machen mit Cocktailtaxi?
Der Businessplan für ein Cocktailtaxi muss die Ausrichtung und kostenorientierte (!) Organisation verdeutlichen. Es muss klar werden, wohin und zu welchen Konditionen das Cocktailtaxi was liefert. Und es muss deutlich werden, ob es sich nur um einen mobilen oder auch einen für Events buchbaren Dienst handeln soll.
Es ist auch denkbar, dass das Cocktailtaxi stundenweise für eine Veranstaltung gebucht wird und dort frisch zubereitete Cocktails verkauft werden. Auch eine Kombination aus Lieferdienst und Catering ist möglich, wozu allerdings mehr Ressourcen (Fahrzeuge und Personal) notwendig wären. Das Mixen von Cocktails sollte erlernt sein, um Kunden geschmackvolle Qualität liefern zu können. Per Live-Stream könnten Kunden das Mixen verfolgen, um für Transparenz bei der Produktqualität zu sorgen.
Wie erreichen frische Cocktails die Kunden?
Der Ablauf von der Bestellung bis zur Auslieferung ist exakt zu planen, um Kunden in kurzer Zeit hohe Qualität liefern zu können. Alle Prozesse müssen ineinandergreifen, damit frisch gemixte Cocktails bei Kunden auch noch gut gekühlt ankommen. Es ist zu überlegen, wie die verschlossenen Cocktails vor Ort serviert werden sollen und wie die Präsentation aus Kundensicht möglichst wirkungsvoll ist.
Finanzen für Cocktailtaxi solide planen
Mit Blick auf die Kosten ist zu überlegen, wie Fahrer vergütet werden bzw. ob neben einer Festanstellung auch andere Modelle in Frage kommen (z. B. pauschale Vergütung für jede Auslieferung, wobei pro Tag eine gewisse Anzahl garantiert wird und Boni + Trinkgeld bei besonders guten Tagen hinzukommen können). Die meisten Existenzgründungen scheitern an unzureichenden Finanzen: Daher sind Gründer gut beraten, im Finanzteil des Businessplans ihre Hausaufgaben zu machen. Es sollte klar werden, welche monatliche Kostenbelastung anfällt und welche Umsätze mindestens nötig sind, um mehr als kostendeckend zu arbeiten. Aus dieser Rechnung können Gründer ersehen, wie viele Cocktails mindestens pro Monat verkauft werden müssen. Wird ein Umsatzziel vorgegeben, lässt sich daraus der durchschnittliche Preis für einen Cocktail berechnen.
Marketing: Wie Kunden gewinnen für Cocktailtaxi?
Um die strategische Ausrichtung und insbesondere das Marketing für ein Cocktailtaxi zu planen, sollte die folgende wichtige Frage beantwortet werden können: Wer nutzt diesen Lieferdienst? Im Idealfall kann ein Profil einer buyer persona erstellt werden, sodass sich die Cocktails und auch der Bestellprozess bestmöglich auf die Kundenwünsche abstimmen lassen.
Wie sollen Kunden das Cocktailtaxi finden?
Viele Kunden werden automatisch auf Plattformen von bekannten Lieferdiensten suchen. Insofern ist es gerade in der Startphase trotz anfallender Kosten sinnvoll, auf solchen Plattformen präsent zu sein. Eine eigene, suchmaschinenoptimierte Homepage darf natürlich nicht fehlen, um sich verkaufstechnisch noch breiter bzw. mit mehr Reichweite auszustellen.
Beispiele von Existenzgründungen mit einem Cocktailtaxi zeigen, dass auch traditionelle Werbemedien wie Flyer sehr gut funktionieren. Sie lassen sich schnell im anvisierten Liefergebiet verteilen und verursachen in der Regel nur sehr geringe Kosten. Bei der Auslieferung sollten Fahrer und Fahrzeug auch Werbung in eigener Sache machen, da sich auf diesem Weg jeden Tag ebenfalls viele potenzielle Kunden erreichen lassen (man denke nur an Begegnungen vor einem Haus oder im Flur).
Welche Cocktails wollen Kunden bestellen?
Auch wenn das Cocktailtaxi bzw. ein entsprechender Catering Dienst recht modern ist, so verkaufen die meisten Gründer u.a. mit sex on the beach weiterhin Klassiker sehr erfolgreich. Altbekanntes und eine neue Mischung erweisen sich als perfekt, um die Neugierde von Erstkunden zu wecken: Der Fantasie für Bezeichnungen von neuen Cocktailkreationen sind keine Grenzen gesetzt, zumal Zutaten und Alkoholgehalt ohnehin angegeben werden müssen. Mit hauseigenen Cocktailkreationen bietet sich die Chance, sich mehr oder weniger hochprozentig von der Konkurrenz abzuheben.
Mit Alleinstellungsmerkmalen von der Konkurrenz abheben
Natürlich ist es auch möglich, sich mit alkoholfreien Cocktails oder einer besonderen Produktqualität vom Wettbewerb gezielt abzuheben. So könnten etwa auch kleine Snacks zu den Cocktails serviert werden oder diese in besonders nachhaltigen, umweltfreundlichen Behältnissen serviert werden. Vielleicht sogar auf Mehrweg-Basis, sodass durch die Hintertür der Weg für neue Bestellungen offen ist.
Wie viel verdient man mit einem Cocktailtaxi?
Es ist verständlich, dass sich erfolgreiche Betreiber eines Cocktailtaxis nicht in die Geschäftsbücher schauen lassen wollen. Das müssen sie auch nicht, wenn sie als Einzelunternehmer firmieren: Die Rechtsform entscheidet aber auch maßgeblich über die Haftung und Finanzierungsmöglichkeiten, weshalb sie mit Bedacht zu wählen ist.
Wovon hängt der Verdienst mit Cocktailtaxi ab?
Wie viel Gewinn ein Cocktailtaxi abwirft, muss im Finanzteil des Businessplans deutlich werden (auch um potenzielle Geldgeber oder Geschäftspartner mit ins Boot zu holen). Der Verdienst mit einem Cocktailtaxi wird vor allem von der Auslastung bzw. Anzahl der Bestellungen, dem durchschnittlichen Umsatz pro Bestellung sowie der Kostenstruktur des Betriebs abhängen: Der Lieferradius sollte nicht zu groß sein, damit die Kosten für die Lieferung nicht den Gewinn stark schmälern. Ohnehin ist zu überlegen, ob und wie stark Kunden an den Lieferkosten beteiligt werden sollen bzw. ab welchem Umsatz keine Lieferkosten fällig werden.
Wie teuer sind die Cocktails beim Lieferdienst?
Möglich ist es auch, die Lieferkosten in den Cocktailpreisen einzurechnen. Diese sollten aber insgesamt nicht zu hoch sein und sich am marktüblichen Durchschnitt von ca. 7 bis 8 Euro pro Cocktail orientieren. Viel teurer sollte ein Cocktailtaxi nicht sein. Ansonsten fehlt der finanzielle Anreiz, sich zuhause etwas Gutes gönnen zu wollen. Durch Zugaben wie kleine Knabbereien oder frisches Obst im/am Cocktail kann der Preis in einem anderen Licht erscheinen, ohne dass es zu immensen Mehrausgaben kommt.
Die Preiskalkulation wird einen ganz entscheidenden Einfluss auf den Verdienst mit einem Cocktailtaxi/Lieferdienst haben. Wirtschaftlicher Erfolg fängt bei dieser Geschäftsidee bereits beim Einkauf an: Je günstiger hochwertige Spirituosen gekauft werden, desto höher kann die Gewinnmarge ausfallen. Nicht zu vergessen ist das Trinkgeld, das für das Personal eine schöne finanzielle Extramotivation darstellen kann.
Fazit: Existenzgründung mit Cocktailtaxi = tragfähige Geschäftsidee?
Ja, die Existenzgründung mit einem Cocktailtaxi erscheint langfristig erfolgversprechend: Lieferdienste boomen seit Jahren und bestehende Geschäftsmodelle in diesem Bereich zeigen, dass ein Cocktailtaxi sehr lukrativ sein kann. Das setzt natürlich voraus, dass Gründer ihre Hausaufgaben mit der Ausarbeitung eines belastbaren Businessplans machen.
Die wichtigsten Inhalte und Weichenstellungen sind in diesem Ratgeber praxisorientiert skizziert worden, u.a. mit einer Checkliste. Abgesehen vom Lieferdienst besteht die Möglichkeit, als Caterer mit einem Cocktailtaxi für Events gebucht zu werden. Das Equipment bzw. Cocktailtaxi sollte insofern auch einen Einsatz vor Ort ermöglichen, um die Umsätze auf eine möglichst breite Basis zu stellen.
Es gilt, den Markt genau zu beobachten und Trends aufzugreifen. Der Fokus kann neben Cocktails auch auf andere hochprozentige Erzeugnisse wie Wein oder Gin ausgeweitet werden. Zudem ist es möglich, mit einem Erlebnis-Tasting neue Kunden zu gewinnen und ihnen so die Geschäftsidee schmackhaft zu machen. Der geschäftlichen Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt.
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