Selbstständig machen als Landwirt / Bauer

Landwirt kontrolliert Getreide

Wer ein traditionelles und in Deutschland strukturell immer noch tief verankertes Geschäftsmodell für eine angestrebte Existenzgründung sucht, kann sich hier mit der Option ‚selbstständig machen als Landwirt/Bauer‘ in kompakter Form befassen. Die Diskussionen um Ernteausfälle in Milliardenhöhe im Dürresommer 2018 zeigen bereits, dass es sich um ein komplexes Projekt mit einigen nicht wirklich kalkulierbaren Variablen handelt. Daher ist es wichtig, von Beginn an Ordnung in die Planung der Geschäftsidee zu bringen, um erfolgreich einen Bauernhof gründen zu können. Abgesehen vom Standort und dessen Vorteilhaftigkeit muss Klarheit über die Größe des Hofes, technische Ressourcen, Einnahmequellen und vor allem die Art der Bewirtschaftung herrschen. Auf all diese Faktoren soll in diesem Beitrag eingegangen werden.

Querstieg in die Landwirtschaft nur mit Fachwissen & Erfahrungen

In Deutschland ist es die Regel, dass Höfe über viele Jahrzehnte in Familienbesitz bleiben und dann an die nächste Generation übergeben werden. Insofern wachsen diese Bauern automatisch in die Rolle als Geschäftsmann. Natürlich steht diese Geschäftsidee aber auch für Existenzgründer offen, die in ihrer Familie keinen eigenen Hof vorweisen können. In diesem Szenario könnte z.B. ein Studium der Agrarwissenschaft eine fundierte Basis für die Existenzgründung als Landwirt sein. Die Rahmenbedingungen sind aber durch den globalen Wettbewerbs- und somit Preisdruck in den letzten Jahren immer schwieriger geworden. Vielen dürften noch die Proteste der Milchbauern lebendig im Gedächtnis sein, die mit den erzielbaren Preis für einen Liter Milch oftmals nicht kostendeckend arbeiten können. Mittlerweile sogar Online Plattformen, auf denen Grundstücke für Höfe gefunden werden können. Dabei sollte neben dem Preis und nutzbaren Ressourcen sofort eine Standortanalyse erfolgen, um die Chancen von Beginn an realistisch einschätzen zu können. Für den Anbau von Getreide sollte die Beschaffenheit des Bodens gründlich analysiert werden. Zudem sollten klimatische Bedingungen mit Blick auf die anvisierte Bestellung von Feldern geprüft werden. Bei einer ganzheitlichen Vorbereitung darf kein Detail dem Zufall überlassen werden.
 

Existenzgründung in der Landwirtschaft: selbstständig machen als Bauer

  • Analyse der Ausgangslage

  • Bauernhof gründen: Wo Angebote finden?

  • strategische Optionen, um die Einnahmebasis zu erhöhen

  • Zukunftsorientierung: alternative Geschäftsmodelle

  • Voraussetzungen, um sich als Landwirt selbstständig zu machen

  • Rechtliche Rahmenbedingungen für Landwirtschaftsbetriebe

  • Verdienst als Landwirt: Wie viel Gewinn wirft ein Bauernhof ab?

     

Analyse der Ausgangslage: Landwirtschaft in Deutschland

Ein Blick auf die Entwicklungen in den letzten Jahren zeigt, dass die Anzahl an Bauernhöfen in Deutschland immer weiter gesunken ist. Waren es 1975 noch 904.000 Bauernhöfe, so sind es 2018 nur noch knapp 270.000. Diese Zahlen bedeuten nicht, dass der Bauernhof ein aussterbendes Modell ist. Letztlich sind diese Entwicklungen die Folge von immensen Produktivitätssteigerungen. Ein Bauernhof ist heute in der Lage, mit seiner Ertragskraft sehr viel mehr Menschen zu ernähren bzw. signifikant mehr zu niedrigeren Preisen zu erzeugen. Um 1900 ernährte ein Bauernhof ca. 4 Personen, heute sind es weit über 130. Vor gut 100 Jahren war Deutschland noch ein Agrarstaat, denn mehr als 38 % der Beschäftigten arbeiteten in der Landwirtschaft. Heute sind es nur noch knapp 2 %. Die Produktivitätssteigerungen sind in allen Bereichen auf technische Innovationen zurückführen. Mit moderner Agrartechnik lassen sich Äcker heute wesentlich schneller und vor allem ertragreicher bestellen.
 

Zahlen für den Businessplan als Landwirt

Die Ertragskraft wird in landwirtschaftlichen Betrieben meistens mit Familienangehörigen und ggf. Saisonkräften sichergestellt. Ein durchschnittlicher Landwirtschaftsbetrieb bewirtet heute in Deutschland eine Fläche von knapp 60 Hektar. Regional sind die Unterschiede jedoch sehr groß, was vor allem mit Blick auf die notwendige Standortanalyse zu beachten ist. Während im Süden die durchschnittliche Fläche bei etwas über 30 Hektar liegt, sind es in Mecklenburg-Vorpommern zum Teil weit über 250. In Bayern und Baden-Württemberg befindet sich fast die Hälfte aller landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland. 72 % der deutschen Landwirte halten Vieh. Insgesamt bewirtschaften deutsche Landwirte knapp 17 Millionen Hektar Land, was fast 50 % der Gesamtfläche Deutschlands entspricht. Der größte Teil davon entfällt auf den Anbau von Getreide und Futtermittel, wobei allen voran Weizen, Gerste, Mais und Raps zu nennen sind. Je nach Ausrichtung kommen auch Kartoffeln, Wein, diverse Gemüsesorten und Obst in Betracht. Bei den Obstbauern machen Äpfel mit rund 70 % den größten Anteil aus.
 

Aktuelle Entwicklungen & Problemfelder auf dem Bildschirm haben

Kritsch zu betrachten ist in den letzten Jahren die Entwicklung, dass viele kleine Bauernhöfe aussterben und große Agrarkonzerne im Gegenzug ihre Gewinne kräftig steigern. Gerade Milchbauern haben es durch das Überangebot schwer, ihre Milch auf dem Markt mit ausreichenden Gewinnmargen zu platzieren. Die obigen Zahlen deuten einen grundlegenden Strukturwandel an. Ganz in dieser Hinsicht zeichnet sich der neue Trend ab, dass Äcker zu Anlageobjekten werden. Wachsende und mächtige Agrarkonzerne sind eine ernsthafte Bedrohung gerade für kleinere Landwirtschaftsbetriebe. Angesichts dessen muss das Motto für die Geschäftsidee ‚selbstständig machen mit einem Bauernhof‘ lauten: Der Betrieb muss im Wettbewerb strategisch klug sowie nachhaltig platziert werden. Zudem spielt der internationale Preisdruck eine wachsende Rolle. Auf der anderen Seite gilt es, den buchstäblichen Hunger der wachsenden Weltbevölkerung zu stillen. Hierin liegt ein enormes Zukunftspotenzial in der Landwirtschaft, sofern der Betrieb innovativ und zukunftsorientiert aufgestellt wird.
 

Worauf kommt es für den Businessplan in der Landwirtschaft an?

Im Businessplan muss klar werden, wie die konkrete Ausrichtung einen profitablen Geschäftsbetrieb ermöglichen soll. Der Fokus muss zunächst festgelegt werden, wobei neben Fachkenntnissen der Standort eine zentrale Rolle spielt. Folgende Ausrichtungen kommen für die Existenzgründung in der Landwirtschaft in Betracht:

  • Viehhaltung

  • Getreideanbau

  • Obst- und Gemüseanbau

  • Weinanbau

  • Forstwirtschaft

  • biologische Landwirtschaft

Grundsätzlich muss geklärt werden, ob der Landwirtschaftsbetrieb konventionell oder biologisch erzeugen soll. Um diese Entscheidung treffen zu können, ist die Nachfrage genau zu erörtern. Wo können welche Erzeugnisse in welchen Mengen verkauft werden? Falls Futtermittel angebaut werden soll, sind Kooperationen mit Abnehmern auszuloten. Gleiches gilt für den Anbau von Obst und Gemüse, wobei große Handelsketten als regelmäßige Vertragspartner in Frage kommen.
 

Besondere Herausforderungen in der Landwirtschaft

Die mitunter hohen Kosten für die Übernahme oder Gründung eines Bauernhofs wollen gut geplant werden. Branchenexperten raten, dass Existenzgründer in diesem Bereich ca. 30 % Eigenkapital mitbringen sollten. In jedem Fall ist die Geschäftsidee ‚selbstständig machen als Bauer‘ sehr kapitalintensiv und angesichts von zunehmenden Wetterkapriolen auch risikoreich. Potenzielle Investoren wollen im Businessplan realistische Zahlen und Szenarien sehen. Im Bereich der Landwirtschaft können Dürren oder Unwetter jedoch schnell die Pläne durchkreuzen und für verheerende finanzielle Ausfälle sorgen. Daher muss strategisch von Beginn an das Risiko gestreut werden, indem der Landwirtschaftsbetrieb auf mehrere Säulen gestellt wird. Welche das sein könnten, wird weiter unter skizziert. Um möglichst viel Fremdkapital für die Geschäftsidee einsammeln zu können, müssen Gründer im Businessplan zeigen, wie sie mit Ernteausfällen umgehen wollen.
 

Optionen prüfen: Portale wie "Hof sucht Bauer"

Wer selbst nicht in einen Hof ‚hineingeboren‘ wurde, kann Optionen zum Kauf prüfen. Natürlich sollte vor der Entscheidung ein kritischer Blick in die Bücher geworfen worden. Zudem muss eine Standortanalyse die Tragfähigkeit mit Blick auf das geplante Geschäftsmodell beweisen. Lassen sich Abnehmer finden bzw. vertraglich vorteilhafte Kooperationen schmieden? Mit der angesprochenen Börse ‚Hof sucht Bauer‘ lässt sich jedenfalls schnell prüfen, ob am angedachten Standort schnell ein Betrieb übernommen werden kann.
 

Selbstständig machen als Landwirt: Finanzierungsoptionen

Es sollten alle Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten konsequent ausgeschöpft werden. Neben spezifischen Förderprogrammen in der Landwirtschaft kann der Rotstift für eine möglichst schlanke Kostenstruktur intern angelegt werden. Als Chance für den eigenen Betrieb ist zu sehen, dass die Europäische Union etwa jeden dritten Euro aus dem Gesamtbudget in die Subventionierung der Landwirtschaft steckt. Falls Maschinen zur Ressourcenerweiterung gekauft werden müssen, so können Leasingangebote mehr finanzielle Flexibilität eröffnen. Zudem kann Agrartechnik gerade in der Frühphase auch kostengünstig gebraucht gekauft werden.
 

Weitere Geschäftsideen für die Vergrößerung der Einnahmebasis

Wer strategisch und nachfrageorientiert an diesen Aspekt herangeht, muss sich fragen, womit Bauern eigentlich heutzutage Geld verdienen? Wer diese Frage beantworten kann, wird sich von Ernteausfällen bzw. geringen Abnahmepreisen für Milch sowie Obst und Gemüse abkoppeln können. Neben Pflanzen und Tieren können moderne Landwirtschaftsbetriebe auch Strom erzeugen, indem Photovoltaikanlagen auf Scheunen oder Feldern platziert werden. Mist, Mais und Gülle lassen sich zu Biogas verwerten, womit eine weitere Einnahmequelle generiert werden kann. Überhaupt zeichnet sich in den letzten Jahren der Trend ab, dass Landwirte sich zu Energiewirten entwickeln. Pro Jahr werden mittlerweile deutlich mehr als 8.000 Megawatt Strom in der Landwirtschaft produziert, was in etwa der Leistung von vier modernen Atomkraftwerken entspricht. Durch die Energiewende und neue Technologien ergeben sich für Landwirte hier in naher Zukunft weitere Geschäftschancen.

Eine weitere Einnahmequelle zeigt sich mit Hofläden: Hiermit lassen sich Erzeugnisse direkt an Kunden mit einem gewissen Erlebnischarakter verkaufen. Durch die Integration eines kleinen gastronomischen Betriebes lässt sich eine weitere Einnahmequelle erzielen. Es muss darum gehen, möglichst viele Kunden aufs Land zu locken.

In dieser Hinsicht spielt der Tourismus für moderne Bauerhöfe eine zunehmende Bedeutung. Ferien auf dem Bauernhof sind gerade bei Familien mit Kindern sehr beliebt. Sofern auf dem Hof entsprechende Räumlichkeiten vorhanden sind, lässt sich mit dieser touristischen Geschäftsidee gerade für die Hauptsaison eine profitable Geschäftsidee nutzen. Es versteht sich von selbst, dass hierfür natürlich die notwendigen Kompetenzen vorhanden sein müssen. Das erstreckt sich vom professionellen Angebot für Urlauber bis hin zur reichweitenstarken Vermarktung der Ferienwohnungen und möglichen Aktivitäten auf dem Bauernhof im Internet.
 

Saisongeschäft für Marketingzwecke nutzen

Viele Bauernhöfe bieten zudem hausgemachte saisonale Produkte oder die Tierschlachtung vor Feiertagen an. Auf diese Weise können Kunden immer wieder bei Laune gehalten und langfristig gebunden werden. Dies muss auch das Ziel für einen Ferienbetrieb auf dem Bauernhof sein.

Ein weiteres lukratives Saisongeschäft ist der Verkauf von Weihnachtsbäumen, den immer mehr Höfe für sich entdecken. Der Verkauf kann ein etwaig vorhandenes Ladengeschäft ankurbeln und die Bekanntheit des Hofes in der Region erhöhen. Natürlich kann es im Rahmen der strategischen Ausrichtung für die Vermarktung Sinn machen, sich als reiner Bio-Hof zu platzieren. Bei dieser einstigen Nische handelt es sich um einen Wachstumsmotor in der Landwirtschaft, der in naher Zukunft sicher zu einer profitablen Geschäftsführung beitragen kann.
 

Ein Zwischenfazit…

Die vorangegangenen Abschnitte haben deutlich gemacht, dass eine moderne und offene Interpretation der Geschäftsidee ‚selbstständig machen als Landwirt‘ sehr wohl eine chancenreiche Zukunft verspricht. Existenzgründer müssen sich dann aber vom Kern der Landwirtschaft lösen bzw. sie sollten nicht nur darauf bauen, dass sie nächste Ernte sehr gut wird.
 

Alternative Geschäftsmodelle prüfen: solidarische Landwirtschaft

Mit dem Boom auf dem Biomarkt ist hat auch das Konzept der solidarischen Landwirtschaft ein Revival gefeiert. Ein Hof muss sich in diesem Modell darauf fokussieren, die Menschen in der Umgebung mit regionalen Lebensmitteln zu versorgen. Die Kunden stellen im Gegenzug finanzielle Mittel zur Verfügung, damit der Hof erzeugen kann. Aufgrund der folgenden Vorteile handelt es sich hierbei gerade für kleine Höfe um eine prüfenswerte Alternative:

  • Win-Win-Situation für beide Seiten

  • wirtschaftliche Unabhängigkeit

  • unkomplizierte Finanzierung

  • nachhaltige, bedarfsorientierte Erzeugung mit regionalem Bezug
     

Voraussetzungen, um sich selbstständig als Bauer zu machen

Wer nicht von jungen Jahren an in den Betrieb quasi hineingewachsen ist, muss sich umfassend mit den formalen und rechtlichen Rahmenbedingungen je nach geschäftlichen Schwerpunkten befassen. Grundsätzlich gehören landwirtschaftliche Betriebe der Urproduktion an, womit sie zu den freien Berufen zählen. Eine Gewerbeanmeldung wäre somit formal nicht notwendig. In der Praxis ist die Grenze zwischen einem landwirtschaftlichen Betrieb und einem Gewerbe nicht immer einfach zu ziehen. Grundsätzlich ist in diesem Kontext in steuerlicher Hinsicht zu beachten, wie groß die Fläche ist und wie viele Vieheinheiten gehalten werden. Für die ersten 20 Hektar dürfen nicht mehr als 10 Tiereinheiten vorhanden sein. Kleine Höfe, die sehr viele Tiere halten, können also durchaus der Gewerbepflicht unterliegen. Dasselbe gilt für den Verkauf in einem Hofladen. Im Einzelfall sind also die individuellen Voraussetzungen zu klären. Wer kein Gewerbe anmelden will, muss die gesetzlich vorgeschriebenen Größenordnungen einhalten.
 

Rechtliche Rahmenbedingungen prüfen

Abgesehen von der notwendigen Erfassung der Tätigkeit beim Finanzamt zwecks Einkommens- und Umsatzsteuer ist im Geschäftsbetrieb an zahlreiche Verordnungen zu denken, die einzuhalten sind. Wer sich dem ökologischen Landbau widmen möchte, muss die strengen Kriterien erfüllen, um das begehrte Bio-Siegel tragen zu dürfen. An folgende Verordnungen müssen sich selbstständige Landwirte in ihrem Betrieb halten:

Im Falle der Tierhaltung:

  • Futtermittelhygieneverordnung

  • Viehverkehrsordnung

  • Informations- und Herkunftssicherungssystem für Tiere

  • Anmeldung beim Veterinäramt

  • Auseinandersetzung mit der Tierseuchenkasse

  • Prüfung weiterer gesetzlicher Bestimmungen je nach Ausrichtung des Betriebes
     

Im Falle des Pflanzenanbaus:

  • Pflanzenschutzverordnung (Welche Pflanzenschutzmittel sind zugelassen etc.?)

  • Düngeverordnung (Vermeidung zu hoher Nitratbelastungen des Bodens)

     

Verdienst mit einem Bauernhof?

Aktuellen Zahlen zufolge können Landwirte pro Monat ein Durchschnittsgehalt von 2.500 Euro erzielen. Selbstständige Landwirte erzielen in der Regel ein höheres Einkommen, zumal sie dieses selbst bestimmen können. Dies geschieht in erster Linie mit einer wirtschaftlichen Grundordnung und den Erzeugnissen. Da Mais und Raps als Rohstofflieferanten in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen haben, lässt sich in diesem Segment aktuell am besten verdienen. Auswertungen zeigen, dass der potenzielle Gewinn eines Bauernhofes mit der Größe der Nutzfläche steigt. Auch regionale Standortfaktoren spielen eine Rolle für den Absatz der Erzeugnisse.

Mit einem diversifizierten Geschäftsmodell und zusätzlichen Einnahmen aus der Vermietung von Ferienwohnungen lässt sich der Gewinn saisonal deutlich steigern, womit einkommensschwächere Monate im Winter mit Blick auf die wichtige Liquidität ausgeglichen werden können. Der oben angesprochene Trend, das Ackerland zunehmend als Anlageoption genutzt wird, kann Landwirten für die Altersvorsorge nützlich sein. Schließlich müssen sich Selbstständige um diesen Aspekt in Eigenregie kümmern. Abgesehen von den Verdienstchancen müssen auch finanzielle Risiken einkalkuliert und ggf. mit einer Versicherung abgefedert werden können. Auf Nothilfen vom Staat sollten sich Landwirte nicht verlassen, zumal deren Bewilligung nicht vorhandene Zeit in Anspruch nehmen kann. Eine Versicherung gegen Ernteausfälle ist in Zeiten des Klimawandels sicher eine prüfenswerte Option.
 

Kurzzusammenfassung für die Geschäftsidee ‚selbstständig machen als Bauer/Landwirt‘

  1. Die Anzahl der Bauernhöfe geht in den letzten Jahrzehnten immer mehr zurück, die Leistungsfähigkeit der Betriebe steigt aber deutlich. Gut die Hälfte der Fläche Deutschlands wird noch für die Landwirtschaft genutzt, wobei die gesamtwirtschaftliche Bedeutung mit knapp 2 % eher gering ist

  2. Die Rahmenbedingungen sind in den letzten Jahren durch den globalen Wettbewerb und ein Überangebot in vielen Bereichen schwieriger geworden. Daher muss der Businessplan zeigen, mit welchen Mitteln das Geschäftsmodell profitabel sein soll

  3. Um Risiken zu minimieren und den Betrieb solide aufzustellen, sollten weitere Geschäftsideen je nach Standort geprüft werden. Zu denken ist an einen Hofladen (ggf. mit Gastronomiebetrieb) oder an einen Betrieb für Feriengäste

  4. In den letzten Jahren zeichnet sich der Trend ab, dass sich Bauern immer öfter zu Energiewirten entwickeln (durch Solarstrom oder Biogasanlagen). Dieses Zukunftsfeld sollte daher je nach Standort bei der Planung geprüft werden

  5. Als Teil der Urproduktion zählt die Landwirtschaft zu den freien Berufen. Sind aber für die vorhandene Fläche zu viele Tiere vorhanden, so kann die Notwendigkeit zur Gewerbeanmeldung begründet werden

  6. Im laufenden Landwirtschaftsbetrieb sind zahlreiche Verordnungen zu beachten, um rechtskonforme bzw. den Standards entsprechende Produkte liefern zu können.

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