Selbstständig machen als Möbelmonteur
Auf der Suche nach einer Geschäftsidee für den Weg in die berufliche Selbstständigkeit wird sinnvollerweise oft bei den eigenen Fähigkeiten angesetzt. Schließlich sind sie es, die die Basis für eine möglichst ertragreiche Existenzgründung eröffnen. Wer insofern handwerklich geschickt ist oder eine entsprechende Ausbildung absolviert hat, kann sich hier mit der Geschäftsidee ‚selbstständig machen als Möbelmonteur‘ in kompakter Form auseinandersetzen.
Den Fokus ausrichten…
Diskutiert werden zentrale Problemfelder und auch Chancen, um sich beruflich als selbstständiger Möbelmonteur mit einer ganzheitlich geplanten Existenzgründung selbst zu verwirklichen. Zudem sollen in diesem Beitrag weit verbreitete Optionen wie das Subunternehmertum als vermeintlich selbstständiger Möbelmonteur kritisch beleuchtet werden.
Existenzgründung als Möbelmonteur: selbstständig machen mit einer ganzheitlichen ‚Anleitung‘:
- Ausgangslage: der Möbelmarkt in Deutschland
- erfolgskritische Aspekte für die Geschäftsausrichtung
- Subunternehmer: die Lösung für selbstständige Möbelmonteure?
- Voraussetzungen, um sich selbstständig als Möbelmonteur zu machen
Ausgangslage: Möbel in Deutschland
Möbel sind als wesentlicher und vor allem funktionaler Bestandteil in jedem Zimmer vorzufinden. Insofern verwundert es nicht, dass mit unverzichtbaren Möbeln jährlich zuletzt 2017 Umsätze in Höhe von 34 Milliarden Euro erzielt wurden. Hinzu kommt, dass Möbel (je nach Qualität) nur eine begrenzte Haltbarkeit haben. Abgesehen davon werden sie bei einem Umzug regelmäßig erneuert, wenn Besitzer sich daran satt gesehen haben.
Es lässt sich aus der groben Betrachtung des Marktes ableiten, dass eine gute Auftragslage als selbstständiger Möbelmonteur anzunehmen ist, wobei natürlich im Zuge der Planung eine detaillierte Standortanalyse vorgenommen werden muss. Viele Arbeitstätige haben nicht die Zeit geschweige denn das handwerkliche Geschick, um Möbel selber aufbauen zu können. Genau diese Nachfrage können selbstständige Möbelmonteure mit ihrem Können bedienen. Doch wer sich erfolgreich selbstständig als Möbelmonteur machen will, sollte die folgenden Themen bei der strategischen Ausrichtung der Tätigkeit auf dem (Business)plan haben!
Wie an Aufträge/Kunden als selbstständiger Möbelmonteur gelangen?
Der Erfolg als selbstständiger Möbelmonteur wird sich nur einstellen können, wenn dauerhaft genügend Aufträge gewonnen werden. Daher muss schon in der Frühphase Klarheit darüber herrschen, wie Kunden gewonnen werden können. Im Idealfall gibt der Businessplan hierauf schlüssige Antworten. Ohne eine gute Auftragslage wird es langfristig nicht möglich sein, von der selbstständigen Tätigkeit zu leben bzw. alle laufenden Kosten zu decken. Denkbar wären etwa Kooperationen mit Möbelhäusern oder Onlineshops, wobei die vertraglichen und wirtschaftlichen Details genau zu prüfen sind (dazu später mehr). Möglich ist es auch, sich auf entsprechenden Portalen für Handwerksdienstleistungen reichweitenstark zu vermarkten. Eine mit funktionalen Keywords optimierte Homepage (=> Wonach suchen meine Kunden?) kann eine funktionale und immer nutzbare Lösung für die ungeliebte Kaltakquise sein. Natürlich spricht auch nichts dagegen, mit Zeitungsannoncen regional auf sich aufmerksam zu machen.
Preiskalkulation und Service
Für die Selbstständigkeit als Möbelmonteur ist nicht nur handwerkliches, sondern auch kaufmännisches Geschick gefragt! Was die Kalkulation von Preisen angeht, so müssen Gewinnmargen von Beginn an fest im Blick gehalten werden. Da der Faktor Zeit entscheidend bei der Angebotserstellung sein wird, muss dieser gut eingeschätzt werden können. Wer als Quereinsteiger keine entsprechenden Erfahrungswerte als Möbelmonteur mitbringt, wird in der ersten Phase nur äußerst geringe Einnahmen einfahren können…
Verdienst als selbstständiger Möbelmonteur?
Die meisten Kunden und Kooperationspartner werden einen Festpreis verlangen, sodass der Faktor Zeit als Risiko meistens beim selbstständigen Möbelmonteur liegt. Je langsamer dieser arbeitet, desto geringer wird der Stundenlohn sein. Hinzu kommt, dass schlechte Qualität nicht zu Weiterempfehlungen durch Kunden führen wird, die aber gerade in der Startphase der Existenzgründung von großer Wichtigkeit sind. Daher wird deutlich, dass handwerkliches Geschick und ein ausgeprägtes Verständnis auch für komplexe Montageanleitungen ein absolutes Muss für eine gewinnorientierte Tätigkeit als selbstständiger Möbelmonteur sind.
Was das Service- und Leistungsspektrum angeht, so muss Klarheit darüber herrschen, welche Möbel aufgebaut werden sollen. Als Allrounder werden selbstständige Möbelmonteure sicher für eine größere Zielgruppe attraktiv, da sie alle relevanten Leistungen aus einer Hand bieten können. Natürlich kann es auch Sinn machen, sich je nach Standort und Zielgruppe auf bestimmte Möbel zu fokussieren. Eine solche Nischenstrategie wird in der Regel hochpreisig sein, sodass z.B. ein Fokus auf Designermöbel Sinn machen kann. Dass Möbelmonteure anpacken müssen, versteht sich von selbst. Zum Service für Kunden werden oftmals auch entsprechende Transportdienstleistungen (inkl. professioneller Organisation!) gehören. Insofern muss ein ausreichend dimensioniertes Fahrzeug als wesentlicher monatlicher Kostenfaktor ebenfalls auf der Rechnung auftauchen.
Einzelkämpfer oder Zusammenschluss?
Um die Schlagkraft und Arbeitsgeschwindigkeit zu erhöhen, kann auch der Zusammenschluss mit anderen selbstständigen Möbelmonteuren geprüft werden. Auf diese Weise ließen sich selbst größere Aufträge an Land ziehen. Mit einem Ein-Mann-Betrieb wäre es schwierig, Küchen zu montieren, zudem ja auch gewisse Lasten bewegt werden müssen. Der Umfang der Existenzgründung muss insofern ressourcen- und gewinnorientiert im Businessplan unmissverständlich deutlich werden.
Mit handwerklichem Können das Leistungsspektrum ausweiten
Jeder Weg in die berufliche Selbstständigkeit ist mit finanziellen Risiken und Ungewissheiten verbunden. Wer angesichts dessen als selbstständiger Möbelmonteur die Einnahmebasis von Beginn an so groß wie möglich gestalten will, sollte sich Gedanken über die Ausweitung des Leistungsspektrums machen. Letztlich muss dieses mit Blick auf die anvisierte Zielgruppe aber eine Nachfrage aufweisen. Denkbar wäre etwa, über die Selbstständigkeit mit einem Umzugsservice (https://www.selbststaendig.de/geschaeftsideen/umzugsservice) nachzudenken, um die eigentliche Möbelmontage mit weiteren Serviceleistungen abzurunden. Je nach Qualifikationshintergrund wäre es auch denkbar, einen Handwerksbetrieb zu gründen und selber Möbel nach Kundenwunsch zu bauen oder Möbel zu restaurieren bzw. zu reparieren. Wer sein Können leistungs- und servicetechnisch strategisch breiter aufstellt, wird die Crux der Auftragsgewinnung insgesamt entschärfen können, da eine größere Zielgruppe anvisiert werden kann.
Mögliche Gefahren schon im Businessplan benennen
Der Businessplan muss verdeutlichen, mit welchen Ideen und welcher strategischen Ausrichtung ein selbstständiger Möbelmonteur erfolgreich sein will. Im Zuge einer SWOT-Analyse können die sich bietenden Chancen und Gefahren ganzheitlich analysiert werden. Zur Ehrlichkeit und Umsicht im Businessplan gehört es, mögliche Gefahren für die Geschäftsidee sowie deren Bewältigung aufzuzeigen. Zu bedenken ist, dass große Möbelhäuser vielerorts schon einen Aufbauservice anbieten, der für Kunden ab einem bestimmten Betrag vermeintlich kostenlos ist. In Wirklichkeit aber sind die Kosten in den Endpreisen bereits berücksichtigt. Zur Wahrheit gehört es somit, dass sich die Auftragsakquise durch den angebotenen Service von Möbelhäusern erschwert. Kunden, die irgendwo ein neues Wohnzimmer kaufen, werden den dort angebotenen Service nutzen und mit Sicherheit nicht nach einem selbstständigen Möbelmonteur suchen. Die Standortanalyse kann aber in ländlicheren Regionen durchaus ergeben, dass die ansonsten vielerorts erdrückende Konkurrenz von Möbelhäusern keine existenzbedrohenden Züge annehmen wird.
Subunternehmertum als selbstständiger Möbelmonteur
Wer die oben angesprochene Zielgruppe für sich nutzen und so eine konstant hohe Auslastung sicherstellen möchte, muss Kooperationen mit Möbelhäusern oder auch Onlineshops eingehen. Doch Vorsicht! Die Verdienstmöglichkeiten halten sich oft in engen Grenzen, da die Endpreise nicht viel Spielraum hergeben. Schließlich wollen beide Seiten Gewinne machen und Kunden letztlich einen als attraktiv wahrgenommenen Preis zahlen. In der Branche der Möbelmonteure hat sich in den letzten Jahren ein Subunternehmertum entwickelt, das nur in den seltensten Fällen etwas mit beruflicher Selbstständigkeit zu tun hat. Meistens werden Risiken und Kosten auf den selbstständigen Möbelmonteur abgewälzt, so konkret mit Blick auf anstehende Reklamationen. Zudem müssen Möbelmonteure als Subunternehmen oft die Kosten für ihr Fahrzeug selber tragen. Wer weisungsgebunden arbeitet und in Prozesse des Auftraggebers fest eingebunden ist, ist de facto scheinselbstständig. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich immer, das Kooperationsverhältnis mit Blick auf wünschenswerte Rechtssicherheit von der zuständigen Clearingstelle prüfen zu lassen.
Finanzielle Vorteilhaftigkeit von Kooperationen prüfen
Abgesehen von rechtlichen und vertraglichen Aspekten muss dieser Weg für die Selbstständigkeit als Möbelmonteur vor allem wirtschaftlich geprüft werden. Lohnt sich die Arbeit überhaupt, wenn für einen bestimmten Auftrag nur ein fester Verdienst vorgegeben wird? Dieser Aspekt sollte sorgfältig durchgerechnet werden, denn ansonsten hätte eine gute Auftragslage einen in jeder Hinsicht zu hohen Preis.
Formalitäten, um sich als Möbelmonteur selbstständig zu machen
Wer sich selbstständig als Möbelmonteur machen möchte, muss vor Aufnahme der Geschäftstätigkeit ein Gewerbe anmelden. Da es sich um eine handwerkliche Tätigkeit handelt, muss abgesehen von der Gewerbeordnung auch ein Blick in die Handwerksordnung geworfen werden. In der Regel wird es sich um eine handwerksähnliche Tätigkeit handeln, für deren selbstständige Ausübung kein Meistertitel notwendig ist. Ob eine Tätigkeit in diesem Bereich doch erlaubnispflichtig ist oder eines Meistertitels bedarf, ergibt sich aus dem konkreten Leistungsspektrum. Dieses muss ohnehin auf dem Formular zur Gewerbeanmeldung umfassend beschrieben werden. Eine Meisterpflicht im Handwerksbereich rückt immer in den Fokus, wenn die Arbeiten sicherheitsrelevanter Natur sind.
Was die Möbelmontage im Speziellen angeht, so sind entsprechende Qualifikationsnachweise für den Anschluss von Strom oder Wasser in der Regel einzureichen. Selbstständige Möbelmonteure bieten solche Arbeiten immer öfter an, um Kunden einen ganzheitlichen Service aus einer Hand bieten zu können. Denn wer hat schon Lust, nach dem Aufbau einer Küche noch nach einem Elektriker zu suchen, der dann auch noch zusätzliche Kosten verursacht?
Absicherung als selbstständiger Möbelmonteur
Abgesehen von der persönlichen Absicherung (gesetzliche oder private Krankenversicherung inkl. Krankentagegeld und private Rentenvorsorge) sollten selbstständige Möbelmonteure insbesondere nicht an einer leistungsstarken Betriebshaftpflichtversicherung sparen. Diese kommt für Schäden auf, die beim Aufbau von Möbeln jederzeit passieren können. Ansonsten würden selbstständige Möbelmonteure auf diesen Kosten sitzen bleiben, die schnell bedrohliche Ausmaße annehmen können.
Zusammenfassung für die Geschäftsidee ‚selbstständig machen als Möbelmonteur‘
- Der Umsatz mit Möbeln liegt jährlich weit über 30 Milliarden Euro. Angesichts dessen gibt es viele potenzielle Aufträge für selbstständige Möbelmonteure
- Eine große Gefahr mit Blick auf die erfolgskritische Auftragsakquise ist, dass große Möbelhäuser oft einen Gratis-Montageservice anbieten
- Wer an diese Kunden/Kooperationen herankommen will, wird in der Regel als Subunternehmen arbeiten
- Das Subunternehmertum bietet in aller Regel schlechtere Verdienstchancen und es birgt die große Gefahr der Scheinselbstständigkeit
- Wer sich als Möbelmonteur selbstständig machen will, muss ein Gewerbe anmelden. Dieses wird in der Regel handwerksähnlich sein und keinen Meistertitel erfordern. Die formalen Einstiegshürden sind insgesamt –auch für Quereinsteiger– recht gering.
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