Selbstständig machen als Programmierer

Der Lebens- und Geschäftsalltag wird immer IT-lastiger, das dürfte jedem ohne langes Nachdenken klar werden. Egal, ob im Netz gesurft, gedaddelt, eingekauft oder gebucht wird, softwarebasierte Prozesse machen den Lebensalltag mit wenigen Klicks einfacher. Mit modernen Smartphones der neuesten Generation ist das Internet immer dabei, und mit funktionalen Apps lassen sich sogar die Verdunklungsrollos oder die Heizung daheim aus der Ferne steuern. Insofern ist der Bedarf an professionellen Dienstleistungen in diesem Bereich sehr groß, zumal immer mehr Geschäftsprozesse softwarebasiert umgesetzt bzw. unterstützt werden. Wer sich als Programmierer selbstständig machen möchte, kann sich mit dem nötigen Expertenwissen in der Hinterhand lukrative Aufträge an Land ziehen, die ein hohes Einkommen und ein Maximum an Selbstbestimmtheit ermöglichen. Dies sind sicherlich die beiden größten Vorteile der Selbstständigkeit in diesem Berufsfeld. Nicht selten gelingt es Computer-Freaks (im positiven Sinne!), sich mit ihrem leidenschaftlichen Hobby erfolgreich beruflich selbstständig zu machen. Im folgenden Beitrag sollen zentrale Aspekte sowie Vorteile und Nachteile kompakt beleuchtet werden.

Existenzgründung: Ein fundiertes Expertenwissen ist die Grundvoraussetzung für den Berufserfolg

Wer sich als Programmierer bzw. Softwareentwickler selbstständig machen möchte, muss keine klassische Berufsausbildung durchlaufen. Gerade in dieser Branche ist es nicht unüblich, sich die Kenntnisse über die Jahre autodidaktisch anzueignen. Auch bieten zahlreiche Bildungsinstitute so genannte Fernlehrkurse in diesem Bereich an, die durchaus als attraktive berufliche Weiterbildung gesehen werden können. Sehr häufig machen sich Absolventen der Informatik in diesem Bereich selbstständig, wobei sie durch den Studienabschluss in der Tasche die formale Legitimation für höhere Honorare haben. Jedoch sollten sich diese immer am Orts- bzw. Marktüblichen orientieren. Eine kurze Recherche reicht diesbezüglich aus, um sich mit den ungefähren Preisen für bestimmte Programmierdienstleistungen vertraut zu machen. Studenten haben den Vorteil, sich während des Studiums schon einen großen Pool an Erfahrungswerten aneignen zu können. Bei Praktika haben sie zudem die Chance, erste Kontakte zu knüpfen.
 

Programmierer und der Arbeitsmarkt

Zwar sind die Chancen auf dem Arbeitsmarkt im IT-Bereich mit einem Studienabschluss sehr gut, auf selbstständiger Basis jedoch sieht es nicht schlechter aus, ganz im Gegenteil: Für viele kleinere Unternehmen, die zum Teil in puncto IT einen erheblichen Investitionsrückstand haben, ist die Zusammenarbeit mit Freiberuflern flexibler und günstiger, da keine festen bzw. dauerhaften Personalkosten entstehen. Für beide Seiten ergibt sich so eine sehr flexible Kooperationsmöglichkeit. Und selbst große Konzerne arbeiten in Projektgruppen sehr gerne mit freiberuflichen Programmierern zusammen, sodass sich eine breite und abwechslungsreiche Auftragsbasis ergeben sollte. Der erste formale Schritt ist die Anmeldung beim Finanzamt zur so genannten steuerlichen Erfassung. Ob es sich um eine freiberufliche Tätigkeit handelt, hängt im Einzelfall von der genauen Art der Tätigkeit ab. Finanzämter entscheiden hier sehr mit Blick auf dem Einzelfall, zumal die Liste mit den freien Berufen keine genauen Angaben zum Programmierer macht. Sollte das Finanzamt den Status Freiberufler gewähren, so ist kein Gewerbe anzumelden. Ein Studienabschluss kann hilfreich dabei sein, sich als Freiberufler einstufen zu lassen. Auch kann es eine Hilfe sein, wenn künstlerisch-gestaltende Elemente im Sinne des Webdesigns angeboten werden.
 

Welche persönlichen Voraussetzungen sollte ein
selbstständiger Programmierer mitbringen?

In der öffentlichen Wahrnehmung hat sich ein bestimmtes Klischee festgesetzt, das angehende selbstständige Programmierer aber nicht anvisieren sollten: Demnach werden sie oft als langhaarige und kaffeeabhängige Nerds gesehen, die sich tagelang tüftelnd in dunklen Räumen aufhalten, um an neuen Erfindungen zu programmieren. Diese satirische Darstellung des Berufsbildes sollte mit der Realität nichts zu tun haben, denn ein erfolgreicher Softwareentwickler sollte kommunikationsstark und auch teamfähig sein, um große Projekte für sich zu gewinnen. Die Abstimmung mit Kunden steht neben der eigentlichen Entwicklungsarbeit an erster Stelle, insofern ist die Freude am Umgang mit Menschen eine Grundvoraussetzung für langfristigen Erfolg. In Arbeitsgruppen bei größeren Unternehmen kann es auch vorkommen, mit anderen Fachleuten branchenübergreifend zusammenarbeiten zu müssen. Insofern sollte jeder selbstständige Programmierer auch ein guter Teamplayer sein und Kunden einen überzeugenden Service bieten, der konkret an einem attraktiven Leistungsspektrum ansetzt. Gefragt sind zuverlässige und individuelle Softwarelösungen, die in Geschäftsprozessen einen deutlichen Mehrwert bieten. In naher Zukunft dürfte vor allem die Entwicklung von Apps ein gewinnbringendes Betätigungsfeld sein, mit dem Programmierer gutes Geld verdienen können. Insofern ist es von Vorteil, wenn man Kunden schon einige fertige Produkte vorstellen kann, die in Eigenregie entwickelt wurden. Unerlässlich sind natürlich gute Kenntnisse der englischen Sprache, da diese den fachsprachlichen Bereich wie keine zweite prägt. Eine gute Analysefähigkeit ist ferner von Nöten, um maßgeschneiderte Lösungen anbieten zu können. Ein großer Vorteil der Selbstständigkeit ist, dass die Arbeitszeiten völlig frei gewählt werden können. Nicht wenige Programmierer arbeiten gerne nachts oder abends, andere dagegen schon sehr früh. Je nach eigener Leistungskurve können die Zeiten frei bestimmt werden, was zu einer hohen Zufriedenheit führt. Fristen allerdings sollten eingehalten werden, wozu ein professionelles Projektmanagement von Nöten ist. Aufgaben und deren Umsetzung sind realistisch zeitlich zu planen, Kunden sollten bei allen wichtigen Schritten mit eingebunden werden.
 

Update erfolgreich: Was muss ein Programmierer
(Softwareentwickler) auf dem ‚Bildschirm‘ haben?

Neben den bereits angesprochenen persönlichen Fähigkeiten sind die einschlägigen Programmierkenntnisse natürlich von erfolgskritischer Bedeutung. Je mehr Programmiersprachen beherrscht werden, desto flexibler kann mit Blick auf Kundenwünsche reagiert werden. Erfahrene Programmierer haben in der Regel aber auch keine Probleme damit, sich schnell selbstständig in neue Welten einzuarbeiten. Fundierte Kenntnisse in puncto PHP, Java und C++ sollte jeder Programmierer mitbringen. Im Grunde hat jede Programmiersprache ihre Vorteile und Nachteile, sodass man von 10 Experten 10 verschiedene Meinungen hören wird. Ein gut ausgebildeter Programmierer ist in der Lage, mit Blick auf das aktuelle Projekt und die Kundenziele eine bestmögliche Lösung zu wählen. Um Kunden immer das Beste bieten zu können, müssen sich Programmierer stets fortbilden und die Trends der Zeit erkennen. Gerade die Internettechnologien sind extrem schnelllebig, sodass sich kein Programmierer ewig auf ein und dasselbe Leistungsspektrum ausruhen wird können. Wer Kunden innovative Leistungen anbieten kann, hat schon einen großen Trumpf gegenüber der Konkurrenz in der Tasche. Durch eine überzeugende Beratung kann der Programmierer Kunden zudem persönlich von der Vorteil- und Nachhaltigkeit seines Softwarekonzepts überzeugen. Kurz gesagt gilt: Für den beruflichen Erfolg sollte ein selbstständiger Programmierer immer am Puls der Zeit der technischen Möglichkeiten sein.
 

Eine gute Visitenkarte abgeben: die Homepage als überzeugender Showroom

Es versteht sich eigentlich von selbst, dass ein guter und erfahrener Programmierer mit seiner eigenen Homepage die beste Werbung für sich machen kann. Potenzielle Kunden sollten hier unmissverständlich sehen und erleben können, warum sie gerade die professionellen Dienste dieses Programmierers in Anspruch nehmen sollten. Erfolgreich umgesetzte Projekte können imagewirksam dargestellt werden, auch das möglichst breit gefächerte Leistungsspektrum sollte eine große Zielgruppe ansprechen. Hierzu ist in regelmäßigen Abständen zu analysieren, welche Leistungen Unternehmen im Moment besonders brauchen. Durch Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung kann der Programmierer seine Sichtbarkeit gezielt erhöhen, um Aufträge zu gewinnen. Nach einer erfahrungsmäßig schwierigeren Startphase ergeben sich aus Empfehlungen und Kontakten schnell Folgeaufträge. Netzwerke wie Xing sollten ferner konsequent genutzt werden, um sich ein Netzwerk aufzubauen und seine professionellen Dienstleistungen mit großer Reichweite zu vermarkten.
 

Karriere 2.0 – selbständig machen als Programmierer (Softwareentwickler): ein Fazit

Ein großer Vorteil dieses Berufsbildes ist mit Sicherheit seine Zukunftsfähigkeit, denn immer mehr Geschäftsprozesse werden bald softwarebasiert unterstützt oder abgewickelt. Auch im Bereich von Apps ergeben sich zahlreiche Handlungsfelder, da immer mehr Unternehmen (auch kleinere) gezwungen sein werden, in diesem Bereich zu investieren. Selbstständige Programmierer können in der Regel mehr verdienen als angestellte Kollegen, wobei sie durch langfristige Großprojekte auch nicht immer dem Druck ausgesetzt sind, ständig neue Projekte bzw. Kunden an Land ziehen zu müssen. Die Konkurrenz in diesem Bereich ist zwar recht groß, dennoch herrscht langfristig gesehen ein gewisser Fachkräftemangel, sodass Programmierer jetzt und zukünftig gute Karten haben, Kunden bzw. Unternehmen mit ihren Diensten überzeugen zu können, zumal viele Unternehmen die Vorzüge einer freien Kooperation durchaus zu schätzen wissen. Wer sich also breit aufstellt, sich einen guten Namen sowie ein großes Netzwerk aufbaut und technisch immer auf dem neuesten Stand bleibt, wird langfristig sehr erfolgreich und selbstbestimmt agieren können. Insofern kann der klassische Traum vom Karriere machen für den Einzelnen mit der Selbstständigkeit voll und ganz aufgehen. Im Grunde sind eigentlich keine Investitionskosten nötig, sofern ein Arbeitszimmer mit Internet- und Telefonanschluss vorhanden ist. Das unternehmerische Risiko ist somit sehr gering. Vor möglichen Fehlern und daraus entstehenden Kosten kann eine Berufshaftpflichtversicherung effizient schützen.

Faktencheck als Entscheidungshilfe für den Weg in die Selbstständigkeit als Programmierer: zentrale Vorteile/Nachteile in der Übersicht

+ Vorteile: 

  • Zukunftssicherheit des Berufsfeldes durch eine zunehmende IT-Basiertheit
  • attraktives Einkommen (oftmals höher als im Vergleich zu angestellten Programmierern)
  • flexible Arbeitszeiten, freie Zeiteinteilung je nach Planung/Projektmanagement
  • schneller Start-up: geringes unternehmerisches Risiko, da keine großen Investitionen erforderlich
  • geringe ‚Zugangsvoraussetzungen‘ (ein abgeschlossenes Informatik-Studium ist sicher von Vorteil)
  • eine professionell gestaltete Homepage erledigt quasi automatisch die Auftragsakquise
  • Freiberufler haben nur einen sehr geringen buchhalterischen Aufwand (Einnahme-Überschuss-Rechnung bei der jährlichen Steuererklärung)

- Nachteile:

  • in der Startphase ungewisse Einnahmebasis, zum Teil schwierige Auftragsakquise
  • ständige Bereitschaft, sich weiterzubilden und neben der Arbeit am Ball zu bleiben
  • nicht selten herrscht Termindruck, da bestimmte Lösungen zu einem Tag X funktionieren müssen
  • mehr Eigenverantwortung: Programmierfehler können folgenschwer und teuer sein: hier kann eine mitunter teure Berufshaftpflichtversicherung schützen
  • die Altersvorsorge und Krankenversicherung muss selbst gezahlt werden (was angesichts hoher Einnahmen jedoch kein wirkliches Problem ist und im Bereich der PKV hervorragende Optionen eröffnet)

Das ändert sich bei Ihrer Krankenversicherung, wenn Sie selbstständig sind

Als Selbstständige/r oder Freiberufler/in sind Sie nicht mehr automatisch in der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) pflichtversichert. Sie müssen sich nun aktiv für eine Form der Krankenversicherung entscheiden. Die Beitragshöhe in der GKV orientiert sich am Einkommen. Die Kosten für Selbstständige betragen in diesem Jahr zwischen ...

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