Selbstständig machen als IT-Sicherheitstechniker

Sicherheitstechniker arbeitet an PCs

In den letzten Jahren beherrschen Nachrichten über Datenlecks, Cyberangriffe und Sicherheitslücken immer mehr Unternehmen und Privatleute: Wer sich mit diesen Begriffen bestens auskennt, kann sich in diesem Beitrag mit einer gefragten Geschäftsidee befassen: selbstständig machen als IT-Sicherheitstechniker.

Was macht ein IT-Sicherheitstechniker?

Kern dieser Geschäftsidee wird es sein, Schwachstellen in vorhandenen Netzwerken zu eliminieren und funktionale Konzepte zu erarbeiten, um potenzielle Bedrohungen zuverlässig abwehren zu können. Durch die steigende Bedeutung digitaler Prozesse in der globalen Wertschöpfung kommt der IT-Sicherheitstechnik jetzt und in Zukunft noch mehr eine erfolgskritische Bedeutung zu. Grund genug also, der Existenzgründung als IT-Sicherheitstechniker in diesem Beitrag praxis- sowie planungsorientiert näher zu kommen:

  • Ausgangsanalyse: Wie selbstständig machen als IT-Sicherheitstechniker?

  • Was gehört in den Businessplan als IT-Sicherheitstechniker?

  • Welchen Verdienst kann ein IT-Sicherheitstechniker erzielen?

  • Welche Versicherungen sind für die selbstständige Berufsausbildung notwendig?
     

Voraussetzungen, um sich als IT-Sicherheitstechniker selbstständig zu machen:

Vor der Aufnahme der selbstständigen Tätigkeit als IT-Sicherheitsberater ist an die formalen Voraussetzungen zu denken. Im Regelfall wird ein Gewerbe anzumelden sein. Damit begründet sich auch die Notwendigkeit, Gewerbesteuer abzuführen und allen Buchhaltungspflichten nachzukommen. Wer ein relevantes Studium aufweisen kann und eher beratend oder auch mit Kursen lehrend tätig ist, wird eventuell den Status Freiberufler für sich nutzen können. Hierzu ist mit Blick auf die katalogähnlichen Berufe in § 18 des Einkommenssteuergesetzes eine Prüfung im persönlichen Fall notwendig.

Mit einer Ausbildung im IT-Bereich können Gründer eine belastbare Qualifikation als Basis für die selbstständige Tätigkeit nutzen. Quereinsteigern steht diese Geschäftsidee ebenfalls mit zahlreichen Umschulungs-/Weiterbildungsoptionen offen. Als wichtige Grundvoraussetzungen können ferner fundierte Erfahrungen und eine gute Vernetzung in der Branche gesehen werden. Für beruflichen Erfolg ist es wichtig, sich als erfahrenen und gefragten Experten auf diesem Gebiet zu inszenieren. Eine hohe Reichweite, auch durch die Präsenz auf relevanten Portalen, spielt für die Kunden- und Auftragsgewinnung eine wichtige Rolle.
 

Ausgangslage: Warum selbstständig machen als IT-Sicherheitstechniker?

Ein Blick auf zahlreiche Stellenanzeigen im Internet zeigt, dass es sich beim IT-Sicherheitstechniker um eine begehrte Fachkraft handelt. Insgesamt gibt es jetzt und in Zukunft einen großen Bedarf für diese gefragten Fachkräfte. Und ein näherer Blick auf den Arbeitsmarkt zeigt, dass der Weg in die Selbstständigkeit durchaus strukturell vorgegeben ist. Viele Unternehmen tendieren seit Jahren dazu, gerade im IT-Bereich mit freien Mitarbeitern projektbasiert zu kooperieren. Der Grund hierfür ist nicht nur in der Flexibilität zu sehen. Freelancer sind für Unternehmen auf lange Sicht billiger, da alleine die immensen Kosten im HR-Bereich für die Rekrutierung wegfallen. Arbeitsmarktforscher gehen davon aus, dass nur etwa 20 % der IT-Spezialisten fest in Unternehmen angestellt sind. Eine Studie von IDG Business Research hat ergeben, dass mehr als 50 % der Unternehmen auf die Dienste von Freiberuflern zurückgreifen. Im Vergleich der letzten Jahre erweist sich diese Tendenz als steigend. Wer sich folglich selbstständig als IT-Sicherheitstechniker macht, kann auf dem Markt mit einer hohen Nachfrage für diese Form der Zusammenarbeit rechnen.
 

Bereit für die selbstständige Tätigkeit als IT-Sicherheitstechniker?

Ganz zu Beginn sollten sich Gründer sicher sein, wirklich den Schritt in die Selbstständigkeit wagen zu wollen. Denn im Gegensatz zum Angestelltendasein kommen freilich andere, unternehmerische (!) Herausforderungen auf Gründer zu. Die folgenden Fragen können bei der finalen Entscheidungsfindung hilfreich sein:

  • Bin ich überhaupt ein Unternehmertyp, der sich vermarkten kann/will?

  • Möchte ich die finanzielle Ungewissheit und auch Risiken tragen?

  • Reichen meine Erfahrungen und insbesondere mein betriebswirtschaftliches Knowhow?

  • Verfüge ich über ein Netzwerk in der Branche, das mir gerade in der Startphase wertvolle Dienste leisten kann?
     

Wie sieht es mit der potenziellen Nachfrage für IT-Sicherheitstechnik aus?

Hackerangriffe oder sogar Spionageversuche werden in Zukunft immer mehr Unternehmen beschäftigen. Die Corona-Krise hat für einen nachhaltigen Digitalisierungsschub gesorgt, sodass der IT-Sicherheitstechnik in Zukunft eine noch größere Bedeutung zukommen wird. Unternehmen haben in jeder Hinsicht ein großes Interesse daran, erfolgskritische Systeme jederzeit aufrecht zu erhalten, denn Ausfallzeiten können schnell sehr teuer werden. Eine Studie des Branchenverbands Bitkom zeigt, dass 70 % aller Unternehmen in den letzten Jahren Opfer von Cyberattacken gewesen sind. Alleine für das Jahr 2016 ergibt sich hieraus ein wirtschaftlicher Schaden von deutlich mehr als 40 Milliarden Euro. Das macht deutlich, warum immer mehr Unternehmen (auch kleine und mittelständische) in dieses Zukunftsthema investieren werden. Die Daten weisen zudem darauf hin, dass mittelständische Unternehmen am häufigen das Opfer von Cyberattacken sind. Es kann daher strategisch je nach Standort Sinn machen, sich auf mittelständische Unternehmen zu fokussieren.
 

Businessplan als selbstständiger IT-Sicherheitstechniker ausarbeiten: Das gehört hinein!

Prinzipiell ist ein Businessplan notwendig, um Investoren von den Chancen der Geschäftsidee zu überzeugen. Diese Funktion der Kapitalbeschaffung ist für einen IT-Sicherheitstechniker aber nicht vordergründig, denn die Investitionen in der Startphase halten sich in Grenzen. Die technischen Ressourcen werden von den Unternehmen ohnehin bereitgestellt. Trotzdem sollten angehende selbstständige IT-Sicherheitstechniker nicht darauf verzichten, einen Businessplan auszuarbeiten: Er ist Grundlage für die Planung und die strategische Ausrichtung. Als Fahrplan gelesen zeigt dieses Dokument ganz genau, welche Maßnahmen in welchen Bereichen zu ergreifen sind. Zum anderen lässt sich der Businessplan für die Zielüberprüfung nutzen: Sind die Umsatzziele erreicht worden? Wo muss noch nachjustiert werden?
 

Zielgruppe & Leistungsspektrum: So positionieren sich selbstständige IT-Sicherheitstechniker

Diese beiden Aspekte spielen im Businessplan für diese Geschäftsidee eine wichtige Rolle. Die Ausgangslage legt nahe, sich auf mittelständische Unternehmen zu fokussieren. Aber auch Solo-Selbstständige und Freiberufler, die auf professionelle IT-Sicherheitstechnik angewiesen sind, können durchaus zur Zielgruppe gehören. Nicht ausschließen lässt sich ferner der Privatkundenbereich. Da das Home Office nach der Corona-Pandemie wohl zu einem festeren Bestandteil der Arbeitswelt wird, müssen auch in den eigenen 4 Wänden entsprechend hohe Sicherheitsstandards möglich sein. Die große Mehrheit der Unternehmen gibt jedenfalls in Befragungen an, digitale Angriffe in der Zukunft als große Herausforderung zu sehen. Vor diesem Hintergrund muss das angebotene Leistungsspektrum zu den Herausforderungen der Zielgruppe genau passen. Denkbar sind auch beratende Dienstleistungen, um Kunden jenseits der eigentlichen Technik neuen Input zu liefern.
 

Mit mehr Qualifikationen können IT-Sicherheitstechniker Kunden Mehrwerte bieten!

Abgesehen von einer Ausbildung im IT-Bereich oder einer Weiterbildung zum IT-Sicherheitstechniker kann auch ein Studium oder eine Qualifizierung als Softwareentwickler für Kunden sehr interessant sein. Je fundierter das Wissen ist, desto breiter kann das angebotene Leistungsspektrum werden. In jedem Fall müssen es selbstständige IT-Sicherheitstechniker schaffen, sich als ausgewiesene Experten zu profilieren. Mit diesem Expertenstatus dürfte auch das Marketing leichter fallen.
 

Wie Kunden gewinnen als selbstständiger IT-Sicherheitstechniker?

Ist das Leistungsspektrum optimal auf die Zielgruppe abgestimmt, so sollte die Kundengewinnung mit greifbaren Mehrwerten gut anlaufen können. Um an erste Aufträge zu kommen, muss ein selbstständiger IT-Sicherheitstechniker sichtbar sein, was konsequente Maßnahmen im Bereich der Suchmaschinenoptimierung erfordert. Eine eigene Homepage sollte als immer auffindbare Visitenkarten für die Kundenakquise fungieren.

Durch die Präsenz auf Karrierenetzwerken und thematisch relevanten Plattformen können selbstständige IT-Sicherheitstechniker die Nachfrage ankurbeln. Wer sich in der Branche auskennt, wird zahlreiche Portale wie people4project, twago, softwareXperts und viele mehr nutzen können, um die eigene Reichweite zu erhöhen. Sehr erfolgskritisch wird das Thema Netzwerken sein: Ohne eine gute Vernetzung in der Branche dürfte es gerade zu Beginn der Selbstständigkeit schwierig werden, Aufträge zu gewinnen bzw. sich einen Kundenstamm aufzubauen. Positive Bewertungen und reale sowie virtuelle Mund-zu-Mund-Propaganda wird ferner wichtig sein, um von sich als gefragter Experte reden zu lassen.
 

Wie viel verdient ein selbstständiger IT-Sicherheitstechniker?

Als Referenz sei auf die Gehaltsspanne von angestellten IT-Sicherheitstechnikern verwiesen, die zwischen 3.200 und 5.000 Euro liegt. Wer sich selbstständig macht und die Vermarktung professionell vorantreibt, wird deutlich mehr verdienen können. Hierfür sind natürlich eine hohe Auslastung und eine möglichst durchdachte Angebotskalkulation notwendig. Verwiesen sei an dieser Stelle auf den Freelancer-Kompass 2019 (https://www.freelancermap.de/marktstudie): Dieser sieht einen durchschnittlichen Stundenlohn von 93,89 Euro in der IT-Branche vor. Selbst wenn IT-Sicherheitstechniker sich verdiensttechnisch eher im Mittelfeld bewegen, so ergibt sich bei einer Arbeitszeit, die der Vollzeit entspricht, ein attraktiver Verdienst von weit über 5.000 Euro im Monat. Selbstständige IT-Sicherheitstechniker sollten den Prozess der Preisgestaltung dynamisch sehen: Ist bereits ein fester Kundenstamm vorhanden, so lassen sich die Preise erhöhen, um mittelfristig auch besser verdienen zu können.

Tipp: Rechnungen richtig stellen

Die kaufmännische Seite wird von Beginn an eine wichtige Rolle bei der beruflichen Selbstständigkeit spielen. Insofern sind Gründer gut beraten, sich mit den Grundsätzen der ordnungsgemäßen Buchführung zu befassen und Rechnungen richtig zu stellen https://www.selbststaendig.de/wissen/rechnung-schreiben).


Gefahr der Scheinselbstständigkeit: So bleiben Gründer ihr eigener Herr!

Die Scheinselbstständigkeit kann und darf auf keinen Fall das Ziel von IT-Sicherheitstechnikern sein. Diese Gefahr ist aber latent gegeben, wenn sich der Selbstständige dauerhaft von nur einem Auftraggeber abhängig macht (was auch in wirtschaftlicher Hinsicht ein gewisses Risiko darstellen würde). Ein klares Alarmsignal, dass es sich um eine Scheinselbstständigkeit handelt, ist die Weisungsgebundenheit. Von beruflicher Selbstständigkeit kann keine Rede sein, wenn die IT-Experten in Strukturen und Prozesse eines Unternehmens fest eingebunden sind.
 

Welche Versicherung braucht ein selbstständiger IT-Sicherheitstechniker?

Mit Blick auf die persönliche Absicherung und Vorsorge gilt es, langfristig zu denken. Das Thema Altersvorsorge müssen selbstständige IT-Sicherheitstechniker insofern selber in die Hand nehmen. Sie sollten sich von Beginn an auch vor möglichen finanziellen Risiken schützen, die aus der Ausübung ihrer Tätigkeit resultieren. Fehler beim Konfigurieren können passieren und immense Konsequenzen haben. Insofern ist der Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung alternativlos. Es sind auch spezielle IT-Haftpflichtversicherungen verfügbar, deren Leistungsspektrum sich optimal an die selbstständige Tätigkeit anpasst. Ohne einen solch leistungsstarken Versicherungsschutz könnten Forderungen Gründer schnell in den finanziellen Ruin treiben.

Zusammenfassung/FAQ zur Geschäftsidee ‚selbstständig machen als IT-Sicherheitstechniker‘

1) Warum selbstständig machen mit IT-Sicherheitstechnik?

Weil immer mehr Unternehmen mit Experten auf freier Basis zusammenarbeiten und dieses Handlungsfeld in Zukunft immer mehr an strategischer Bedeutung gewinnen wird.

2) Was brauchen IT-Sicherheitsberater, um sich selbstständig zu machen?

Belastbare Fachkenntnisse und praktische Erfahrungen, unternehmerischen Mut, ein reichweitenstarkes Netz sowie belastbare betriebswirtschaftliche Kenntnisse, um von Beginn an gewinnorientiert handeln zu können.

3) Woran erkennen Selbstständige eine mögliche Scheinselbstständigkeit?

In erster Linie kann dieses Szenario bei der Abhängigkeit von nur einem Auftraggeber eintreten. Das gilt vor allem, wenn der vermeintliche Freelancer weisungsgebunden arbeitet und de facto nicht sein eigener Herr ist.

4) Wie viel verdient ein selbstständiger IT-Sicherheitstechniker?

Die Selbstständigkeit bietet in jedem Fall die Chance, die Verdienstmöglichkeiten im Vergleich zum Angestelltendasein deutlich zu steigern. Exemplarisch sei auf den seit Jahren wachsenden Durchschnittsstundenlohn von Freelancern im IT-Bereich verwiesen, der 2019 bei knapp 94 Euro lag.

Quellenangabe: 

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