5 Tipps für besseren Cashflow
Mit Cashflow ist der Geldfluss in einem Unternehmen gemeint. Genauer gesagt gibt der Cashflow an, welchen Geldfluss ein Unternehmen über einen bestimmten Zeitraum erzielt hat, beispielsweise über den Zeitraum eines Monats oder in einem Geschäftsjahr. Der Cashflow als betriebswirtschaftliche Messgröße und Indikator für die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens bildet den Strom der gesamten finanziellen Mittel ab. Die Kennzahl berechnet sich aus der Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben und gibt an, inwieweit ein Unternehmen sich selbst finanzieren kann. Ein positiver Cashflow entsteht bei Mittelzufluss, ein negativer bei Mittelabfluss.
Warum der Cashflow so wichtig ist
Neben Umsatz und Gewinn stellt der Cashflow eine wichtige Größe im Unternehmen dar. Er ist essenziell, um den Erfolg eines Unternehmens zu beurteilen. Nicht wenige Unternehmen scheitern, weil sie ihren Cashflow nicht unter Kontrolle haben. Studien zufolge sind das circa 80 Prozent der Firmen. Deshalb ist eine gute Planung sinnvoll, auch wenn ein Plan vielleicht schon nach wenigen Tagen überholt sein kann. Je öfter Unternehmen planen und den Plan im Rahmen des Controllings fortlaufend an die Ist-Situation anpassen, desto genauer wissen sie über das Unternehmen Bescheid und sind in der Lage, frühzeitig kritische Abweichungen zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Maßnahmen, damit der Cashflow in Schwung bleibt
Das Unternehmen ist wie ein Organismus. Der Organismus muss in Schwung bleiben, damit das Blut zirkulieren kann und alle wichtigen Organe gut versorgt sind. Genauso ist es in einem Unternehmen. Das Unternehmen darf nicht stehen bleiben. Dazu sollten alle Leistungsträger in den Kreislauf aus ständiger Bewegung und Verbesserung eingebunden sein. Fragen Sie regelmäßig nach, wo Verbesserungsmöglichkeiten bestehen und machen Sie dieses System zu einem Teil Ihrer Unternehmenskultur. Am Ende wird sich dies in einem positiven Cashflow widerspiegeln.
Tipp 1: Kurze Zahlungsziele mit den Kunden vereinbaren
Wenn ein Unternehmen eine Leistung an einen Kunden erbracht hat, besteht kein Grund für einen Zahlungsaufschub. Das bedeutet, Sie stellen direkt die Rechnung und vereinbaren dabei ein kurzes Zahlungsziel. Durch ein konsequentes und ausnahmsloses Mahnwesen können Sie so Ihre Kunden dazu erziehen, pünktlich zu bezahlen. Damit entstehen weniger Diskussionen und Ihr Geschäftspartner nimmt sie als sehr professionell wahr. Es besteht auch kein Grund für ein schlechtes Gewissen, wenn ein Unternehmen direkt und höflich an die ordnungsgemäße Zahlung erinnert.
Fehlerquellen im eigenen Unternehmen, die dazu führen, dass der Kunde verspätet zahlt oder die Zahlung ganz verweigert, müssen Sie ausschalten. Zu den Hauptfehlerquellen zählen fehlerhafte Rechnungen oder verspätete und/oder schlechte Lieferung. In den kundenbezogenen Prozessen ist eine hohe Zuverlässigkeit und Qualität erforderlich, um einwandfreie Lieferung und fehlerfreie Kundendokumente zu gewährleisten. Zufriedene Kunden zahlen pünktlich und es gibt keine Ausreden mehr für Zahlungsverzögerungen, die Sie zu verantworten haben.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass Sie sich über die Bonität Ihrer Kunden informieren, bevor Sie einen größeren Auftrag annehmen. Als Informationsquellen dienen hier beispielsweise Auskunfteien, aber auch das direkte Gespräch mit dem Kunden, um böse Überraschungen zu vermeiden.
Tipp 2: Überproduktion vermeiden
Statt Maschinenkapazitäten auszulasten ist es besser, sich genau am Bedarf zu orientieren. Sie sollten jeden Auftrag auf den tatsächlichen Bedarf Ihres Kunden hin überprüfen. Überholte Computersysteme können ebenfalls eine Fehlerquelle sein, die zu einer Überproduktion führen können. Am besten Sie treten mit Ihrem Kunden in einen Dialog, um seinen Bedarf einzuschätzen und die Kapazitäten anzupassen. Damit vermeiden Sie Überproduktion, die damit verbundene Kapitalbindung und Materialkosten, die ihren Cashflow beeinflussen.
Tipp 3: Bedarfsgerecht einkaufen
Kaufen Sie nur nach konkretem Bedarf ein. Großmengen bei globalem Einkauf zu Tiefstpreisen bringen einerseits eine Kostenersparnis. Andererseits entstehen jedoch Lagerkosten und vor allem schmälern Sie so Ihre Liquidität. Kaufen Sie lieber nur das Material, das Sie tatsächlich verarbeiten. Die geringere Bestellmenge bei einem lokalen Lieferanten führt zwar zunächst zu höheren Preisen, senkt jedoch langfristig die Gesamtkosten. Bei kleinen Bestellmengen können Sie mit Ihrem Lieferanten beispielsweise eine Just-in-time-Lieferung vereinbaren. So müssen Sie nicht nach einem prognostizierten Bedarf bestellen, sondern können sich am konkreten Verbrauch orientieren. Damit steigen zwar die Einzelkosten, aber die Gesamtkosten sinken und auch der Bedarf an liquiden Mitteln.
Tipp 4: Verluste und Verschwendung vermeiden
Überflüssige Bestände und Kapazitäten führen zu zusätzlichen Kosten. Sinnvollerweise senken Sie diese in Ihrem Unternehmen. Am besten ist es, nach dem Flussprinzip zu produzieren. Dabei sind alle notwendigen Materialien und Kapazitäten vorhanden und die Produktion kann ohne Unterbrechung fließen. Die Produktion sollten Sie erst starten, wenn alle Materialien und Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Das hilft teure Produktionsstopps zu vermeiden, die hohe Stillstandskosten verursachen. Maschinen und Werkzeuge sollten immer einsatzbereit sein. Durch die sogenannten Total Productive Maintenance lassen sich Verluste und Verschwendung vermeiden. Ziel dabei ist es ohne Defekte, Ausfälle und Unfälle zu produzieren, dabei die Qualitätsverluste so gering wie möglich zu halten und die Verfügbarkeit zu steigern.
Tipp 5: Überproduktion vermeiden
Der Ansatz, die Produktion zu optimieren und voll auszulasten, ist heute überholt und hat schon viele Unternehmen, unter anderem General Motors, ruiniert. Es kommt zu Überproduktion und danach zu enormen Lagerkosten. Mit modernen Produktionsmethoden ist es möglich, genau nach Kundenbedarf zu produzieren. Daher ist es nicht notwendig Fertig- und Halbfertigerzeugnisse auf Halde zu produzieren. Nicht verkaufsfähige Überproduktion ist teuer. Stattdessen kann es sinnvoll sein, die Mitarbeiter in der Zeit zu schulen und trainieren oder die Zeit in Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten zu investieren. Auch Projekte, die dazu beitragen die Kosten zu senken oder den Vertrieb anzukurbeln, sind vernünftiger.
Fazit
Die genannten Maßnahmen sind erste Schritte, um den Cashflow langfristig zu verbessern und für liquide Mittel im Unternehmen zu sorgen. Wenn es Ihnen gelingt, den Cashflow in Ihrem Unternehmen zu steigern, steht ihrem Unternehmen stetig Geld zur Verfügung. Damit lassen sich Schulden ab- und Vermögen aufbauen. Ein gesunder Cashflow macht ein Unternehmen für Investoren interessant und hilft bei Gesprächen mit der Bank, wenn Sie einen Kredit für eine größere Investition brauchen.
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