Businessplan für eine Kfz-Werkstatt – so verkaufen Sie sich richtig!
Wer sich mit dem Meistertitel in der Tasche als Kfz-Mechaniker selbstständig machen will, möchte naturgemäß Gas geben und mit dieser Geschäftsidee schnellstmöglich auf die Überholspur. Das kann nur gelingen, wenn alle Geschäftsfelder sorgfältig geplant und auf die vorhandene Nachfrage hin ausgerichtet werden: Genau das muss im Businessplan geschehen!
Warum einen Businessplan für eine Kfz-Werkstatt ausarbeiten?
Damit die Existenzgründung mit einer Kfz-Werkstatt zu einem Erfolg wird, ist ein durchdachter Businessplan unabdingbar. Er sorgt dafür, dass das Geschäftsmodell in Bezug auf alle internen und externen Faktoren erfolgsorientiert aufgestellt wird. Und letztlich ist ein professioneller Businessplan eine formale Voraussetzung, um Banken oder andere Kreditgeber respektive Investoren zu überzeugen. Insofern ist ein Businessplan der ideale Ort, um sich als Gründerperson gut zu verkaufen. Erfahrungsgemäß spielt die Planung der Finanzen eine Schlüsselrolle. Denn wenn Gründer mit ihrer Existenzidee scheitern, liegt es mehrheitlich an einer unzureichenden Finanzplanung. Daher muss die Devise lauten, das Geschäftsmodell für eine Kfz-Werkstatt finanziell auf eine breite Basis zu stellen. Im Übrigen ist ein Businessplan nicht nur bei der Gründung einer neuen Kfz-Werkstatt nötig. Auch bei der Übernahme sollte ein Businessplan erstellt werden, um für notwendige Maßnahmen genügend Geld einsammeln zu können.
Businessplan für eine Kfz-Werkstatt: Übersicht der Themen
Bewertung der Ausgangslage
Chancen und Risiken im Businessplan beleuchten
Businessplan für Kfz-Werkstatt: Struktur & Inhalte
wichtigster Teil: Planung der Finanzen
Praxistipp: Vorlagen für einen Businessplan nutzen
Wer den Businessplan in richtige bzw. gefragte Form bringen will, sollte professionelle Vorlagen (https://www.selbststaendig.de/vorlagen-und-muster) nutzen und individualisieren. Diese sind für diverse Branchen verfügbar, sodass auch mit einer Vorlage ein hohes Maß an Zielfokussierung sichergestellt werden kann.
Chancen, Risiken & Alleinstellungsmerkmale im Businessplan verdeutlichen
Generell müssen Existenzgründer sehr viele Themen gleichzeitig auf dem Bildschirm haben bzw. erfolgsorientiert planen. Angesichts dessen bietet ein klar strukturierter Businessplan die Chance, in übersichtlicher Form das Geschäftsmodell ganzheitlich auszurichten. Wer sich mit einer Kfz-Werkstatt selbstständig machen bzw. richtig verkaufen möchte, muss angesichts der enormen Konkurrenzsituation überzeugen: Aktuell gibt es bereits rund 38.000 Werkstätten, sodass die Konkurrenz je nach Standort sehr groß sein kann. In einer umfassenden Standortanalyse muss deutlich werden, wie die potenzielle Auftragsbasis vor Ort ist. Eventuell kann eine strategische Lösung darin liegen, sich auf eine bestimmte Dienstleistung (Reifen, Lackierarbeiten etc.), Marke oder auch Oldtimer zu fokussieren, sofern es hierfür eine Nachfrage gibt. Wer im Businessplan mit einer vorhandenen Nachfrage argumentiert, sollte dies immer zahlenbasiert tun. Wer sich auf Oldtimer fokussiert, kann z.B. ermitteln, wie viele Halter solcher Fahrzeuge es im Umkreis von x Kilometern gibt. Gleichzeitig kann die Kaufkraft vor Ort analysiert werden, auch um die eigene Preisstrategie an der Realität auszurichten.
Was ist besser als bei der Konkurrenz?
Angesichts der enormen Konkurrenz gilt es, im Businessplan für eine Kfz-Werkstatt auf mögliche Risiken hinzuweisen und überzeugende Lösungen aufzuzeigen. Mehrwerte und Alleinstellungsmerkmale sind in dieser Hinsicht unverzichtbar, um der Kfz-Werkstatt aus Kundensicht (!) ein attraktives Profil zu verleihen. Ein Businessplan muss daher mehr oder weniger direkt die Frage beantworten können: Warum sollten Kunden gerade diese Kfz-Werkstatt wählen? Apropos Profil: Eine Differenzierung über das Leistungsspektrum ist ebenfalls strategisch sinnvoll, um sich je nach Standortfaktoren von der Konkurrenz abzugrenzen. Insofern wäre es möglich, einen Reifen- oder Lackierservice beim Marketing in den Mittelpunkt zu rücken. Insgesamt erweist sich ein breites Leistungsspektrum rund um das Auto (Reparaturen, Wartung und Pflege) als notwendig, um eine möglichst breite Zielgruppe anzusteuern. Auf diese Weise kann für eine hohe Grundauslastung gesorgt werden. Das potenzielle Auftragsvolumen in Deutschland ist jedenfalls mit 80 Millionen sehr hoch. Wer an diesem großen Kuchen mitverdienen will, muss mit einem ausgereiften Businessplan die Grundlagen legen.
Bewusstsein für Risiken zeigen
Ein Businessplan, der eine überzeugende Visitenkarte sein soll, muss sich immer an der objektiven Realität orientieren. Schönfärberei wird erfahrene Investoren nicht beeindrucken und dem Existenzgründer selbst schaden. Denn wer eine Kfz-Werkstatt auf völlig falschen Annahmen hin ausrichtet, wird von der Realität sehr schnell ausgebremst. Banken und andere Investoren wissen natürlich, dass der Kfz-Markt in diesem Bereich recht gesättigt ist, zumal es mit Vertragswerkstätten und freien Werkstätten eine große Auswahl für Kunden gibt. Durch eine Zunahme an Leasingfahrzeugen wird es zudem schwieriger, an Aufträge zu kommen und sich langfristig einen ‚treuen‘ Kundenstamm aufzubauen. In einem überzeugenden Businessplan sollten überzeugende und selbstbewusste Lösungen für diese Herausforderungen formuliert werden. Problemfelder sollten nicht verschwiegen werden (das wirft kein gutes Licht auf die Kompetenz des Gründers), sondern vielmehr proaktiv angegangen werden. Ohne unternehmerischen Mut ist noch keine Geschäftsidee zu etwas Großen geworden!
Praxistipp für mehr Aussage- bzw. Überzeugungskraft im Businessplan
Um fundierte Daten für die Argumentation im Businessplan für eine Kfz-Werkstatt nutzen zu können, sollten anerkannte und zielführende Instrumente aus der Betriebswirtschaftslehre eingebunden werden. Zu nennen sind insbesondere die Standortanalyse und die SWOT-Analyse (https://www.selbststaendig.de/swot-geschaeftsidee), um das relevante Marktumfeld zu analysieren bzw. die richtigen strategischen Ableitungen zu ziehen.
Businessplan für Kfz-Werkstatt: Struktur und Inhalte
Der Ordnung und Übersicht halber beginnt ein überzeugender Businessplan mit einem Inhaltsverzeichnis. So können Investoren gezielt die Themen heraussuchen, die für ihre Entscheidung am relevantesten sind.
Danach hat der Existenzgründer selbst Raum, sich, seine Qualifikation, berufliche Erfahrungen und die Motivationslage auf den Punkt zu bringen. Wer sich hier gut verkaufen will, sollte ein überzeugendes Kurzporträt zusammenstellen, das allerdings der Wahrheit entsprechen muss. Ein kompakter Lebenslauf ist sinnvoll, um wichtige berufliche Stationen auf einen Blick erkennbar zu machen.
Danach geht es um den Kern der Geschäftsidee, die eigentlichen Dienstleistungen in der Kfz-Werkstatt. Hier haben Existenzgründer die Chance, ihrem Geschäft ein individuelles Profil zu verleihen. Dieses muss im weiteren Verlauf des Businessplans noch mehr Relief erhalten, damit die Positionierung der Kfz-Werkstatt gegenüber der Konkurrenz deutlich wird.
Im nächsten Kapitel muss eine kompakte Marktübersicht angeboten werden: Kunden (Zielgruppe), der relevante Zielmarkt samt Konkurrenzanalyse und Daten zum Standort müssen in kompakter Kürze zusammengefasst werden. Wer überzeugen will, muss an dieser Stelle schon geschäftliches Potenzial andeuten. Nur so erhält die Geschäftsidee direkt vom Markt her eine Existenzberechtigung.
Der nächste Block sollte sich dem Marketing widmen: Wie soll das Geschäft Fahrt aufnehmen? Wie sollen Kunden von der Existenz der Kfz-Werkstatt erfahren bzw. Aufträge gewonnen werden? Welches Leistungsspektrum wird Kunden geboten? Zu welchen Preisen und Gewinnmargen? Wie sollen Vertrieb und Werbung gestaltet werden? Welche Kanäle sind mit welchem Werbebudget vorgesehen?
Schließlich muss es für eine überzeugende Visitenkarte (nichts anderes ist ein professioneller Businessplan!) noch die Unternehmensorganisation potenzialorientiert skizziert werden: Wie werden Prozesse gestaltet? Mit welchen Mitteln soll Produktivität und Wirtschaftlichkeit erreicht werden? Wie soll der Kundenservice optimiert werden? Wie viele Mitarbeiter werden mit welcher Qualifikation wozu gebraucht? Welche Chancen und auch Risiken sollen mit der Unternehmensstruktur wie genutzt bzw. abgewehrt werden?
Der nun folgende letzte Teil ist der wichtigste, um mit einem Businessplan überzeugen zu können. Gerade auf die Finanzen und deren Planung werfen potenzielle Investoren sehr kritische Blicke. Daher sollte ein ausgeprägter Realitätssinn mit belastbaren Marktdaten bzw. sinnvollen Annahmen erkennbar werden. Natürlich wünschen sich alle Beteiligten Umsätze, die durch die Decke gehen. Nur werden solche ‚best case Szenarien‘ sehr kritisch beäugt. Schließlich muss der Gründer erst beweisen, dass er im operativen Geschäftsbetrieb Erfolg haben wird.
Der Teil zu den Finanzen wird viel Detailarbeit erfordern. Auch hier gilt: Ehrlichkeit ist eine Grundvoraussetzung, um mit dem Businessplan überzeugen zu können. Erfahrene Investoren wissen, dass die finanzielle Lage in den ersten Jahren mau ist. Es ist völlig normal, dass sich in den ersten Monaten keine nennenswerten Gewinne ergeben. Umso wichtiger ist es, sich auf diese finanzielle Situation mit einer ganzheitlichen Planung einzustellen.
Folgende Themen sollten im Finanzteil des Businessplans für eine Kfz-Werkstatt erscheinen:
Hinweise zu privaten Ausgaben und Ausgaben vor der Gründung
vorhandenes Eigenkapital
Betriebsausgaben für die ersten drei Geschäftsjahre
Umsatzpositionen und Umsatzprognose für die ersten Geschäftsjahre (ein Wachstumskurs sollte natürlich angestrebt werden)
Aufstellung eines detaillierten Finanzplans
Kapitalbedarfsplan
Liquiditätsplan
Rentabilitätsvorschau
Wer sich mit einem Businessplan richtig verkaufen will, muss mit soliden und realistischen Zahlen auf ganzer Linie überzeugen. Daher ist es lohnend, im Folgenden noch einen näheren Blick auf diesen Bereich des Businessplans zu werfen.
Wichtigkeit der Finanzen: Liquiditätsplan
Die Liquidität ist eine Art Lebensversicherung für eine Geschäftsidee. Ohne Liquidität gibt es keine unternehmerischen Handlungsspielräume, die Insolvenz droht! Daher sind voraussichtliche Geldeingänge und Zahlungsausgänge für die ersten drei Geschäftsjahre genau zu dokumentieren. Neben den Umsätzen sind alle Fremdmittel zu addieren. Auf der Ausgangsseite müssen alle Betriebsausgaben erfasst werden. Es liegt in der Natur der Sache, dass in den ersten beiden Jahren unter dem Strich ein Minus erscheinen kann. Allerdings darf dieses Minus nicht zu groß (= existenzgefährdend!) ausfallen und es muss ein klarer Trend hin zu einem Überschuss erkennbar sein.
Deckungsgrad I & II: Finanzierungsplan aufstellen für eine Kfz-Werkstatt
Im Finanzierungsplan muss die gesamte finanzielle Situation vor der Gründung und für die ersten drei Geschäftsjahre deutlich werden. Zu berücksichtigen sind dabei für eine überzeugende Darstellung mit aussagekräftiger Tiefe folgende Werte:
Summe Eigenkapital
Ausgaben vor der Existenzgründung
Umsätze
Betriebsausgaben
Finanzierungsbedarf
Fördermittel und etwaige Zuschüsse
Kredite, Darlehen oder sonstige Geschäftsbeteiligungen
Zu berechnen ist vor allem der Deckungsgrad für jedes Jahr, also das Verhältnis von Eigenkapital zum Anlagevermögen. Die so genannte goldene Bilanzregel besagt, dass langfristiges Vermögen langfristig finanziert werden muss. Die verschiedenen Deckungsgrade können Auskunft über die finanzielle Solidität und die langfristige Geschäftsentwicklung geben. Investoren können potenzielle Risiken somit besser fassen. Für den Deckungsgrad I wird ein Zielwert von 70 bis 100 % vorgegeben, für den Deckungsgrad II (hierbei wird langfristiges Fremdkapital zum Eigenkapital hinzugerechnet) sollte der Zielwert über 100 % liegen, idealerweise zwischen 110 und 150 %. Je höher dieser Wert beim Deckungsgrad II ist, desto besser ist die finanzielle Stabilität der Unternehmung.
An dieser Stelle und möglichst vielen weiteren im Businessplan wird deutlich: Ohne gute betriebswirtschaftliche Kennzahlen werden Existenzgründer kaum überzeugen können. Solche Kennzahlen (auch mit Blick auf die Rentabilität und Wirtschaftlichkeit) erlauben es auf einen Blick, viel über das wirtschaftliche Potenzial einer Geschäftsidee ablesen zu können. Relevante Vergleichsdaten aus der Branche zeigen, wie die eigene Kfz-Werkstatt im Wettbewerbsumfeld aufgestellt ist.
Nicht nur sich, sondern später Dienstleistungen richtig verkaufen: Marketing
Wer (sich) richtig mit einem Businessplan für eine Kfz-Werkstatt verkaufen will, sollte besonders das Marketing auf eine reichweitenstarke Basis stellen. Heute dürfte es kaum mehr ausreichen, mit Flyern in der Umgebung auf sich aufmerksam zu machen. Vielmehr wird eine suchmaschinenoptimierte Homepage als wichtige Anlaufstelle nötig sein, um von suchenden Kunden jederzeit gefunden werden zu können. Gerade bei der Ausarbeitung des individuellen Marketingmixes im Businessplan wird deutlich, wie sehr die Geschäftsfelder einander bedingen. Preise und Leistungen sind gezielt auf die Zielgruppe abzustimmen, wobei ferner die Konkurrenzsituation am Standort zu würdigen ist. Deshalb dürfen die einzelnen Themenblöcke im Businessplan niemals getrennt betrachtet werden! Sie müssen vielmehr ganzheitlich und aufeinander abgestimmt werden. Nur so können Sie sich und Ihre Geschäftsidee aus einem Guss bestmöglich im Businessplan verkaufen!
Zusammenfassung für den Businessplan für eine Kfz-Werkstatt – so verkaufen Sie sich richtig!
Die Ausarbeitung eines Businessplans ist eine notwendige Aufgabe für jeden Existenzgründer. Er dient zur nachhaltigen Geschäftsplanung und vor allem dazu, Fremdkapital für eine solide finanzielle Basis zu erlangen
In der Kürze liegt die überzeugende Würze eines Businessplans: Außenstehende sollen sich sehr schnell einen Überblick über die Ausrichtung einer Geschäftsidee verschaffen können!
Durch die Nutzung von professionellen Vorlagen für einen Businessplan lässt sich auch ohne Vorkenntnisse ein überzeugender Rahmen nutzen
Im Businessplan müssen die Potenziale und Chancen einer Geschäftsidee mit realistischen Zahlen und Annahmen zum Ausdruck kommen
Wer mit dem Businessplan überzeugen möchte, muss gerade in einem gesättigten Markt wie jener für Kfz-Werkstätten mit Mehrwerten und Alleinstellungsmerkmalen für eine vielversprechende strategische Positionierung sorgen
Dem Finanzteil kommt in der Praxis die größte Bedeutung zu, um externe Geldgeber zu überzeugen und für eine solide finanzielle Basis zu sorgen
Die Berechnung von Deckungsgraden im Finanzteil kann zahlenbasierte und aussagekräftige Hinweise auf die finanzielle Solidität der Geschäftsidee geben.
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