So viel können Sie als Immobilienmakler verdienen

Makler blickt in Kamera

Wer sich selbstständig als Immobilienmakler macht, entscheidet sich für eine Tätigkeit mit Aussicht auf ein attraktives Einkommen. Wie sich dieses genau zusammensetzt und von welchen Faktoren der Verdienst als selbstständiger Immobilienmakler abhängt, wird in diesem Beitrag kompakt erläutert.
 

Verdienst als Immobilienmakler: Grundsätzliches

Ein Blick auf Zahlen und Marktdaten zeigt, dass selbstständige Immobilienmakler einen höheren Verdienst als angestellte Kollegen erzielen. Dies erklärt rein strukturell, warum die große Mehrheit der Immobilienmakler selbstständig tätig ist. Generell ist zu betonen, dass der Verdienst als selbstständiger Immobilienmakler von der persönlichen Erfolgsquote bestimmt wird. Je mehr Vermittlungsabschlüsse erzielt werden, desto mehr Einnahmen können generiert werden. Und natürlich bringt der Verkauf eines Hauses deutlich mehr Geld als die erfolgreiche Vermietung einer kleinen Mietwohnung. Insofern bestimmt der Fokus der selbstständigen Tätigkeit als Immobilienmakler maßgeblich über die Verdienstmöglichkeiten. Ein Immobilienmakler verdient für seine vermittelnde und vertragliche Details regelnde Tätigkeit beim Kauf/Verkauf von Häusern sowie der Vermietung von Wohnungen/Häusern.

Wer gut als Makler verdienen will, muss erfolgreich sein!

Für eine erfolgreiche Vermittlungstätigkeit, die zum Vertragsabschluss führt, erhält ein Immobilienmakler eine Provision (Courtage). Diese kann im Grunde frei verhandelt werden, es haben sich aber branchenübliche Standards etabliert, die es zu beachten gilt. Und bei der Vermietung darf die Courtrage von Immobilienmaklern maximal 2 Kaltmieten betragen (zuzüglich 19 % Umsatzsteuer). Von der Ausgangssituation her können Immobilienmakler viele Möglichkeiten nutzen, um ein hohes Gehalt zu erzielen. Wer viele Immobilien erfolgreich vermitteln will, muss aber ein starkes Netzwerk haben. Es gilt, viele Objekte im Portfolio zu haben und für die reichweitenstarke Vermarktung auf die Möglichkeiten des Internets zurückzugreifen.
 

Immobilienmakler Provision: So setzt sich der Verdienst zusammen

Wie bereits angedeutet, gibt es für die Maklerprovision keine Gebührenordnung. Nur die Höhe der Courtage bei Vermietungen ist nach oben gedeckelt. Dennoch hat sich am Markt ein recht festes Gefüge etabliert, das zu beachten ist. Natürlich könnten selbstständige Makler ihre Kollegen mit geringeren Provisionen unterbieten. Letztlich kann es aber nicht im Interesse dieses Berufsbildes sein, die Provisionen nach unten zu drücken. Und wenn Sie als selbstständiger Immobilienmakler mit einer geringeren Provision arbeiten, dann wird Ihr Verdienst deutlich sinken. Zudem werden sich potenzielle Kunden fragen, warum dieser Immobilienmakler denn günstiger als alle anderen sein soll? Das heißt also, dass das formale Verdienstgefüge recht gefestigt ist.

Wer viel verdienen will als Immobilienmakler, muss möglichst viele hochpreisige Immobilien verkaufen. Grundsätzlich zeigt ein Blick auf den Markt, dass die Maklerprovisionen beim Verkauf von Immobilien in den Bundesländern unterschiedlich hoch sind. So bewegt sich die mögliche Provision für einen Immobilienmakler bei einem Hausverkauf bundesweit zwischen 4,76 und 7,14 %. Zu prüfen ist zudem für das betreffende Bundesland, wer die Provision übernimmt. In einigen Bundesländern ist es üblich, dass Käufer und Verkäufer die Kosten für den Makler jeweils zur Hälfte übernehmen. In anderen Bundesländern tragen Käufer die Kosten allein. Wer sich ein konkretes Bild über die Verdienstmöglichkeiten als Makler machen will, sollte die regional marktüblichen Sätze sowie den Verteilerschlüssel prüfen. Nur so kann das eigene Angebot aussagekräftig am Markt platziert werden.
 

Neue gesetzliche Rahmenbedingungen: Besteller Prinzip

De Frage nach dem Verdienst von Immobilienmaklern ruft auch die Frage auf den Plan, wer den Makler überhaupt bezahlt? Hier gilt seit dem 1. Juni 2015 das Besteller Prinzip. Derjenige, der den Makler beauftragt, muss ihn auch zahlen. Diese Neuerung erstreckt sich allerdings nur auf Vermietungen. Nun wurde bekannt, dass die Bundesregierung dieses Prinzip auch für den (Ver)kauf von Immobilien plant. Bislang ist es vielerorts Usus, dass Verkäufer den Immobilienmakler zahlen. Das könnte sich in naher Zukunft ändern. Es bleibt abzuwarten, ob diese Regelung kommen wird und wie sie sich auf das Gehalt von selbstständigen Immobilienmaklern auswirken wird.
 

Orientierung: Was gibt der Markt an Daten her?

Für Immobilienmakler wird eine jährliche Gehaltsspanne zwischen 30.000 und 72.000 Euro angegeben. StepStone gibt ein jährliches Durchschnittsgehalt von 47.100 Euro an. Generell sind aber dem Gehalt bei einer selbstständigen Tätigkeit als Immobilienmakler nach oben keine Grenzen gesetzt. Fleiß, Geschick, ein gutes Netzwerk und ein vielversprechender Standort können dafür sorgen, dass das Gehalt als Immobilienmakler die Schwelle von 100.000 Euro deutlich übersteigt. Zu beachten ist aber, dass es sich bei diesen Werten um den Umsatz, und nicht den Netto-Gewinn handelt. Selbstständige Immobilienmakler müssen selbstverständlich Lohnsteuer abführen und alle Kosten für die Krankenversicherung und die Altersvorsorge selbst tragen.
 

Wie viel verdient ein Immobilienmakler? Rechenbeispiele

Bei der Vermietung von Wohnungen ist der Verdienst schnell zu berechnen. Handelt es sich um eine Kaltmiete von 900 Euro, so erhält der Immobilienmakler 1.800 Euro Provision. Die 19 % Umsatzsteuer, die obendrauf kommen, sind für den Makler nur ein durchlaufender Posten. Gelingt es einem Immobilienmakler, jede Woche einen Abschluss zu erzielen, so ergibt sich mit dieser beispielhaften Miete ein Verdienst von 9.200 Euro. Wird ein Haus verkauft, so ist der Gesamtpreis maßgeblich. Legen wir kalkulatorisch eine Provision von 6 % zugrunde, so erhält ein Immobilienmakler bei einem Kaufpreis von 300.000 Euro 18.000 Euro Provision. Insofern kann ein Vertragsabschluss in diesem Preisbereich schon für ein weit überdurchschnittliches Einkommen sorgen. Es lassen sich anhand dieser Rahmendaten also aussagekräftige Rechenspiele durchführen, die zeigen, wie hoch der Verdienst im Falle von X Abschlüssen im Monat sein wird.
 

Kein Abschluss = kein Verdienst als Immobilienmakler!

Was sich sehr lukrativ anhört (und es in vielen Fällen sicherlich auch ist), hat aber auch eine Kehrseite, die es nicht zu verschweigen gilt. Wer keinen Abschluss erzielt, wird als Immobilienmakler nichts verdienen. Deswegen kann kein selbstständiger Immobilienmakler ein Interesse daran haben, ‚schwer vermittelbare‘ Immobilien in das Portfolio aufzunehmen. Diese würden nur Arbeit verursachen und im schlimmsten Fall überhaupt keine Einnahmen generieren. Die Basis für einen hohen Verdienst als Immobilienmakler muss also mit der gezielten Auswahl von Immobilien gelegt werden. Hier zeigt sich, warum fundierte Fach- und Ortskenntnisse des Marktes unabdingbar sind.

Rechtliches in Bezug auf die Maklerprovision

Paragraf 652 des Bürgerlichen Gesetzbuches regelt den Anspruch der Vergütung eines Immobilienmaklers. Damit er Anspruch auf seine Provision hat, muss ein Miet- oder Kaufvertrag durch seine Vermittlungstätigkeit zustande gekommen sein. Um ein hohes Maß an finanzieller Rechtssicherheit herbeizuführen, sollte abgesehen davon ein Maklervertrag geschlossen werden. Ein solcher Vertrag kann bereits durch konkludentes Verhalten begründet werden. Sieht ein Kaufinteressent ein Exposee des Maklers und wendet er sich an ihn, so kann mit Hinweis auf die Kostenpflichtigkeit seiner Leistungen ein wirksamer Vertrag zustande kommen.

Ungeachtet dessen kann es passieren, dass Immobilienmakler ihre Ansprüche auf Provision verwirken. Dies ist der Fall, wenn Makler nicht ihren Informationspflichten nachkommen. Ganz in diesem Sinn muss ein Immobilienmakler loyal gegenüber seinen Kunden sein und alle relevanten Informationen offenlegen, die für eine Kaufentscheidung eine wichtige Rolle spielen. Informiert ein Makler einen Mieter, der ausdrücklich eine ruhige Wohnung sucht, nicht über eine baldige Großbaustelle gegenüber, so kann dies den Makler um seine Provision bringen. Wer angesichts dessen als selbstständiger Immobilienmakler (gut) verdienen möchte, muss seinen Beruf mit der gebotenen Professionalität und Ehrlichkeit ausüben.
 

Verdienst als Immobilienmakler je nach Zielgruppe

Ein Blick auf die obigen Rechenbeispiele zeigt, dass die Höhe des Gehalts als selbstständiger Immobilienmakler natürlich von den Objekten an sich anhängt. Vor allem mit dem Verkauf von sehr teuren Häusern kann die Kasse richtig klingen. Insofern ist gerade der Markt für Luxus-Immobilien sehr attraktiv für Makler, die ein hohes Einkommen erzielen wollen. Zwar sind die Ansprüche der Kunden bei Kaufpreisen im Millionenbereich hoch und es kann dauern, bis ein Objekt verkauft ist. Auf der Gegenseite können wenige Abschlüsse im Jahr reichen, um ein sehr hohes Einkommen als Immobilienmakler zu erzielen. Bei einem Verkaufspreis von 2 Millionen Euro und einer Provision von 6 % kann ein Immobilienmakler stolze 120.000 Euro verdienen. Erneut wird deutlich, dass die strategische Planung bzw. Ausrichtung der Tätigkeit als Immobilienmakler entscheidend für die Verdienstmöglichkeiten ist.
 

Zusammenfassung zu den Verdienstmöglichkeiten als selbstständiger Immobilienmakler

  1. Als Grundregel gilt: Der Verdienst als selbstständiger Immobilienmakler ist stark erfolgsabhängig

  2. Das Durchschnittsgehalt von selbstständigen Immobilienmakler bewegt sich um 47.000 Euro im Jahr

  3. Je mehr Abschlüsse im hochpreisigen Segment erzielt werden, desto höher ist das Gehalt als Immobilienmakler

  4. Ohne erfolgreichen Vermittlungsabschluss verdient ein selbstständiger Makler keinen Cent

  5. Auch wenn es für Provisionen keine feste Gebührenordnung gibt, so haben sich markt- und ortsübliche Standards etabliert

  6. Für die Vermietung von Wohnungen darf die Makler Courtage maximal zwei Kaltmieten betragen

  7. In Bezug auf den Verkauf von Immobilien liegt die Spannbreite für die Maklerprovision zwischen 4,76 und 7,14 % vom Kaufpreis

  8. Damit ein Makler Anspruch auf Provision hat, muss ein Vertrag vorliegen und es muss zu einer erfolgreichen Vermittlung kommen

  9. Seit dem 1.6.2015 gilt das Besteller Prinzip: Der Makler wird von dem bezahlt, der ihn bestellt. Es ist geplant, die aktuell nur für die Vermietung geltende Regelung auch auf den Verkauf von Immobilien zu erweitern.

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