Existenzgründung? Diese Hürden benennen Jungunternehmer!

27.10.2023 - Aktuelle Daten der Industrie- und Handelskammer (IHK) lassen aufhorchen: Sie zeigen den Negativtrend, dass sich immer weniger Gründer für den Weg in die Selbstständigkeit entscheiden. Welche Gründe das hat und was die Politik nun tun sollte, lesen Sie in diesem Newsbeitrag.
 

Existenzgründungen in Deutschland: Zahlen zur Entwicklung

Ausgangspunkt für die Feststellung, dass sich immer weniger Deutsche für eine Existenzgründung entscheiden, ist ein Report der Industrie- und Handelskammer. Daraus geht hervor, dass die Nachfrage für Informations- und Beratungsgespräche bei Neugründungen seit Jahren zurückgeht. 2022 wurde ein neuer Tiefpunkt erreicht, was sicher auch den schwierigen Umfeldbedingungen geschuldet ist (Inflation und hohe Energiekosten seien als wichtige Faktoren genannt).
 

Zahl der Beratungsgespräche ist rückläufig

Führte die IHK im Jahr 2010 noch gut 430.000 Beratungsgespräche mit angehenden Existenzgründern, waren es 2022 nur noch knapp 155.000. Die Zahl hat sich somit mehr als halbiert, wobei dieser Trend nun seit 13 Jahren anhält. Positiv herausfällt fällt jedoch die Feststellung, dass die Gründungstätigkeit von Frauen weiter konstant hoch ist. Solche Beratungsgespräche spielen oft eine wichtige Rolle für eine erfolgreiche Unternehmensausrichtung. Es gilt, die Geschäftsidee mit einem Blick von außen und Expertenwissen auf Herz und Nieren zu prüfen.


Demografischer Wandel als Grund?

Wer macht sich klassischerweise selbstständig? Meistens sind es die 18- bis 35-Jährigen, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Durch den demografischen Wandel wird diese Gruppe kleiner. Aber das alleine erklärt das zurückgehende Interesse an Existenzgründungen in Deutschland laut Experten nicht. Vielmehr entscheiden sich viele in Zeiten des Fachkräftemangels bewusst für das vermeintlich sichere Angestelltendasein. Natürlich ist jede Unternehmensgründung mit Risiken verbunden. Auf der anderen Seite stehen je nach Branche und Geschäftsmodell aber auch sehr gute Verdienstmöglichkeiten.
 

Neue Gründungsanreize braucht das Land …

Ein Blick auf weitere Daten zeigt, dass es neue Anreize für mehr Existenzgründungen in Deutschland braucht. Es sind vor allem die vielen bürokratischen Hürden, die potenzielle Gründer von diesem Schritt abhalten. Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages warnt, dass damit ein großes wirtschaftliches Potenzial verloren geht. Er fordert die Politik auf, wieder neuen Gründungselan zu entfachen. Aber was konkret sind Hinderungsgründe, die von einer Existenzgründung abhalten können?
 

Standortpolitik? Definitiv ausbaufähig!

Jungunternehmen bewerten den Standort Deutschland in einer weiteren DIHK-Befragung als ausbaufähig. Als Gesamtnote erhält Deutschland gerade noch ein schwaches befriedigend. Hohe Steuern, ausufernde Bürokratie und schlechter digitaler Ausbau sind häufig genannte Kritikpunkte, die Jungunternehmern das Leben schwerer machen.
 

Schauen wir uns an, welche konkreten Maßnahmen zur Verbesserung des Wirtschaftsstandortes Deutschland genannt werden:

  1. Schnellere Regularien/Verfahren (69 %).
  2. Vereinfachung des Steuerrechts (58 %).
  3. Leichterer Zugang zu öffentlichen Fördermitteln (33 %).
  4. Förderung von Verständnis für Unternehmertum in der Gesellschaft (28 %).
  5. Verbesserung der IT-Infrastruktur (Breitband etc.) (20 %).
  6. Besserer Zugang zu Kapital bzw. Beteiligungskapital (16 %).
  7. Verbesserter Zugang zu qualifizierten Fachkräften (11 %).


Jetzt erst recht selbstständig machen!

Die Auflistung der beklagten Punkte zeigt ganz konkret, wo die Politik ansetzen kann bzw. was besser zu machen ist. Im Koalitionsvertrag der selbsternannten Fortschrittskoalition ist von einer Firmengründung binnen 24 Stunden die Rede. Dieses Ziel sollte vor dem Hintergrund zeitnah erreicht werden, dass die Gründung hierzulande im internationalen Vergleich zu kompliziert und zeitaufwändig ist. Besonders im Bereich der Digitalisierung gibt es noch viel zu tun. Die Politik sollte ein Zeichen setzen und mit einer schnellen Gründung und zukunftsweisenden Antworten auf die 7 formulierten Kritikpunkte die Wende einleiten. Die Gründe für die aktuelle Gründungskrise liegen auf der Hand, von generell mangelndem Unternehmergeist kann keine Rede sein.
 

Sie wollen sich selbstständig machen? Hier kommen Ideen & Wissen

Hier auf diesem Portal können Sie alle Schritte planen und so von Beginn an die Basis für nachhaltigen Erfolg legen. Sie finden Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Selbstständigkeit und finden mit mehr als 400 Geschäftsideen zahlreiche Optionen für die berufliche Selbstverwirklichung. Erfahrungsgemäß spielt die Finanzierung eine Schlüsselrolle bei der Unternehmensgründung. Sie können insofern hier direkt die Chance nutzen, einen kostenlosen Fördermittelcheck zu nutzen.


Kein falsches Fazit aus diesem Beitrag ziehen!

Angehende Gründer sollten dem hier aufgezeigten Trend auf keinen Fall folgen und Gebrauch von Beratungsgesprächen bei der IHK und weiteren Anbietern machen. Je unerfahrener ein Gründer in der Materie bzw. im jeweiligen Marktsegment ist, desto unverzichtbarer ist eine Gründungsberatung. Auf diesem Weg lassen sich wertvolle Tipps, Erkenntnisse und Planungsperspektiven gewinnen.

Wer sich auf dem Markt etablieren möchte, sollte sich nicht nur auf die eigene Planung verlassen, die nicht selten auch von Betriebsblindheit geprägt ist. Fachberatung ist nach wie vor ein guter Weg, um die eigenen Ideen einer kritischen Bewertung zu unterziehen. Im Idealfall nimmt der Businessplan danach so überzeugende und potenzialreiche Formen an, dass Geldgeber leicht gewonnen werden können.

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