Selbstständig machen als Discjockey (DJ)
Für viele ist es ein großer Traum - als Discjockey im Rampenlicht stehen und die Massen auf der Tanzfläche bewegen. Und so manch einer denkt dabei auch, dass dieser Beruf nicht schwer ist und alles mit dem Drücken von ein paar Knöpfen getan ist. Doch weit gefehlt: Wer als DJ Karriere machen möchte, der braucht sehr gute Musikkenntnisse, ein gutes Taktgefühl und die Fähigkeit zu wissen, mit welcher Musik welches Publikum sich begeistern lässt. Wer sich als DJ selbstständig machen möchte, sollte vorab eine paar grundlegende Dinge durchdenken und die Karriere vielleicht zunächst einmal nebenberuflich starten und nicht gleich seinen Hauptjob kündigen oder etwa auf eine Berufsausbildung verzichten. Ob man Talent und auch finanziellen Erfolg hat, wird sich erst nach ein paar Monaten, manchmal auch erst nach ein paar Jahren zeigen.
DJs arbeiten mit Schallplatten oder dem Computer
Auch wenn die Schallplatte längst als Massen-Tonträger ausgedient hat, spielt sie bei vielen DJs immer noch eine große Rolle. Vor allem Discjockeys aus dem Elektro- oder Hiphop-Bereich treten nach wie vor mit zwei DJ-Schallplattenspielern mit Pitch-Reglern und einem Mischpult sowie einer großen Sammlung an Vinyl-Scheiben auf. Im Fachjargon wird diese Ausstattung gerne auch als Soundsystem bezeichnet. Die große Masse an Discjockeys arbeitet heutzutage allerdings mit dem Laptop und verschiedenen Software-Programmen. Das am meisten verwendete Tool in diesem Bereich ist das Programm Virtual DJ, das sich jeder kostenlos im Internet herunterladen kann. Dieses ist im Prinzip alten DJ-CD-Spieler-Decks nachempfunden, ist aber deutlich komfortabler in der Bedienung und bietet viele zahlreiche Zusatzeffekte. Wer ein wenig technischen Sachverstand hat, der sollte nach ein paar Stunden mit diesem Programm schon ein ganz passables Mixset ablegen können. Richtig elegant wird die Steuerung von Virtual DJ mit einem passenden externen Controller, welche von vielen bekannten DJ-Equipment-Herstellern angeboten werden. Einfache Geräte gibt es schon im niedrigen dreistelligen Bereich, richtiges Qualitätsmaterial kann jedoch auch schon einmal über 1000 Euro kosten. Wer als Anfänger in dem Beruf startet, sollte zunächst einmal auf die Computer-Variante setzten, da einem hier die Technik viel abnimmt. An eine große Auswahl an Musiktiteln heranzukommen war früher sehr kostspielig, aber im Zeitalter von günstigen Musikflatrates und Streaming-Diensten ist dies weder schwer noch teuer. Wichtig dabei zu wissen ist allerdings, dass überall in Deutschland, wo Musik abgespielt wird, Gema-Gebühren anfallen. Diese werden in der Regel aber von den Veranstaltern oder den Gastronomen getragen.
Die ersten Schritte
Bevor es mit den ersten Auftritten losgeht, sollte jeder angehende DJ zunächst einmal für sich üben und die ersten Sets vor ein paar Freunden oder der Familie ablegen. Diese Vertrauten können einem schon eine gute Rückmeldung geben, ob man Talent besitzt oder nicht. Kniffe und Tricks zur Musikauswahl und Übergängen lassen sich am besten von erfahrenen DJs abschauen. Daher sind für den DJ-Anfänger regelmäßige Disko- und Festivalbesuche in jedem Fall Pflicht. Im nächsten Schritt folgt das Bürokratische. Wer sich als Discjockey selbstständig machen möchte, benötigt dafür eine Gewerbeanmeldung. Diese lässt sich für wenige Euro in der Regel im Bürgerbüro der Stadt oder Gemeinde bekommen. Im nächsten Schritt erfolgt eine Anmeldung beim Finanzamt. Dies wird zumeist mit dem Ausfüllen eines Fragebogens erledigt. Die entscheidende Frage hierbei ist, wie hoch man sein Einkommen mit der Tätigkeit im ersten Geschäftsjahr und auch in den Folgejahren einschätzt. Wer der Auffassung ist, dass sein Einkommen über den DJ-Beruf die Summe von 17.500 Euro im Jahr nicht überschreiten wird, der hat die Möglichkeit, von der Kleinunternehmer-Regelung profitieren zu können. Mit dieser kann der Selbständige von der Erhebung der Mehrwertsteuer befreit werden. Wer sich für dieses Modell entscheidet, muss nur noch einmal Jahr mit der Erklärung seines Jahresabschlusses mit dem Finanzamt in Kontakt treten, kann sich aber im Gegenzug auch nicht die Mehrwertsteuer bei seinen Ausgaben zurückerstatten lassen. Wer sich nicht ganz sicher ist, welche Variante die bessere für ihn ist, sollte sich vor der Anmeldung beim Finanzamt von einem Steuerberater beraten lassen.
Investitionen in die Technik
Ein DJ ist nicht gleich ein DJ. So gibt es DJs, die in Diskotheken arbeiten, es gibt DJs, die eigene Tracks komponieren und als Live-Act auf Festivals spielen, oder es gibt DJs, die auf Hochzeiten, Geburtstagsfeiern und ähnlichen privaten Veranstaltungen für die Musik-Unterhaltung sorgen. Die beiden gängigeren und besser umsetzbaren Möglichkeiten sind die erste und die dritte Variante. Wer in einer Diskothek auflegen möchte, braucht dafür in der Regel ein Demoset und muss vor allem bei Diskotheken-Betreibern ordentlich Klinkenputzen gehen und versuchen, ein Probe-Auflegen zu erwirken. Wer bei diesem überzeugt, der kann danach auf das ein oder andere Engagement hoffen und bekommt im besten Fall vielleicht einen Vertrag als Resident-DJ, der jedes Wochenende die Regler bedienen darf. DJs, die sich auf den privaten Sektor - der übrigens in der Regel deutlich lukrativer als die Arbeit im Club ist, spezialisieren, benötigen eine eigene Anlage. Diese kann von Gig zu Gig gemietet werden, auf Dauer lohnt sich aber doch die Investition in eigenes Equipment. Neben dem Laptop und dem Controller wird eine professionelle Power-Amplifier-Anlage (PA) benötigt, um für den Sound zu sorgen, sowie einiges an Lichttechnik. Hier gibt es im Fachhandel eine große Bandbreite an verschiedensten Geräten. Aktueller Trend sind vor allem LED-Effekte, Scanner und kleine Lasergeräte. Damit die Lichter besser zur Geltung kommen, sollte zusätzlich noch in eine Nebelmaschine investiert werden. Für diese Ausstattung wird ein Startkapital von 2000 bis 5000 Euro benötigt, etwas Geld sparen lässt sich zum Beispiel mit der Anschaffung gebrauchter Geräte.
Die Eigenvermarktung
Wer keine regelmäßigen Engagements in einem Club besitzt und stattdessen als "fahrender Discjockey" Geld verdienen möchte, der muss einiges an Aufwand und auch etwas Geld in die Selbstvermarktung investieren. Der Anfang wird natürlich mit einer aussagekräftigen Homepage gemacht. Diese sollte nach Möglichkeit suchmaschinenoptimiert sein, so dass man als Betreiber der Seite auch gefunden wird. Ferner könnten bezahlte Anzeigen - auch Kleinanzeigen - in der örtlichen Lokalpresse oder in den Gelben Seiten sinnvoll sein. Zudem sollte gezielt das Gespräch mit Gastronomiebetrieben gesucht werden, in denen regelmäßig private Feiern veranstaltet werden. Hier sollte man seine Visitenkarten hinterlegen, denn so mancher Gastwirt ist durchaus bereit, an seine Kundschaft eine Empfehlung auszusprechen. Als weitere Möglichkeit, um Kunden zu akquirieren, gibt es Foren - vor allem in größeren Städten - auf denen man konkret seine Dienste anbieten kann oder es Menschen gibt, die einen DJ suchen und dort einen kleines Inserat aufgeben und auf Angebote hoffen. Sind die ersten Auftritte erst einmal erfolgreich gelaufen, schließen sich häufig weitere Veranstaltungen an, weil Gastgeber den DJ etwa an Freunde weiterempfehlen oder weil Partygäste den Musiker direkt ansprechen und für ihre eigene Veranstaltung buchen. Wer nebenberuflich startet, sollte zunächst nicht auf zu hohe Erträge und Engagements an jedem Wochenende hoffen, kann sich aber über die Jahre hinweg immer weiter steigern und am Ende von einem beträchtlichen Zubrot profitieren.
Das ändert sich bei Ihrer Krankenversicherung, wenn Sie selbstständig sind
Als Selbstständige/r oder Freiberufler/in sind Sie nicht mehr automatisch in der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) pflichtversichert. Sie müssen sich nun aktiv für eine Form der Krankenversicherung entscheiden. Die Beitragshöhe in der GKV orientiert sich am Einkommen. Die Kosten für Selbstständige betragen in diesem Jahr zwischen ...
weiterlesen Krankenkassenrechner