Selbstständig machen als Endokrinologe

Endokrinologin sitzt am Schreibtisch

Nicht erst nach dem erfolgreichen Studienabschluss im Bereich der Medizin stellt sich die Frage nach der ‚Operation Karriere‘. Denn wer sich als Facharzt bzw. Endokrinologe selbstständig machen möchte, muss so früh wie möglich die Grundlagen legen. Dies betrifft nicht nur die fachliche Ausbildung bzw. Schwerpunktsetzung, sondern auch die langfristige Planung einer eigenen Praxis mit nicht zu unterschätzendem finanziellem Aufwand. Und um letztlich als niedergelassener Endokrinologe mit einer eigenen Praxis Erfolg haben zu können, sollten bereits während der ohnehin vorgesehenen Weiterbildungsphase bis zur Approbation möglichst viele praktische Erfahrungen gesammelt werden. Wer sich nach dem Medizinstudium selbstständig als Endokrinologe machen will, sollte dementsprechend früh mit der Konkretisierung beginnen, damit aus notwendigen Plänen auch tatsächlich eine berufliche Realität werden kann.

Folgende Themen sollen in diesem Beitrag im Fokus stehen, damit die Geschäftsidee ‚selbstständig machen als Endokrinologe‘ möglichst konkrete Züge annehmen kann.
 

Existenzgründung als Endokrinologe: selbstständig machen und eigene Praxis gründen

  • Fakten zur Einschätzung der Ausgangslage

  • Strategische Optionen für die Niederlassung als Endokrinologe

  • Welche ‚Praxis-Tipps‘ geben Gründer?

  • Praxis eröffnen: Modernes Marketing für niedergelassene Fachärzte

  • Voraussetzungen, um sich selbstständig als Endokrinologe zu machen
     

Ausgangslage: Praxis gründen als Endokrinologe in Deutschland?

Der Fachbereich Endokrinologe bezeichnet eine Disziplin der Inneren Medizin, bei der es um Hormone bzw. Krankheitsbilder geht, die durch Veränderungen im Hormonhaushalt ausgelöst werden. Ein Blick auf die Bedeutung dieser medizinischen Fachrichtung zeigt, dass es deutschlandweit aktuell nur knapp 500 Endokrinologen gibt. Zum Vergleich: Es gibt alleine ca. 20.000 niedergelassene Internisten und in den Nachbarländern Frankreich und Italien sind jeweils gut 3.000 solcher Fachärzte zu finden. Aktuellen Zahlen zufolge haben sich nur etwa knapp 200 Endokrinologen niedergelassen, wobei es nur rund 100 Praxen deutschlandweit gibt. Was die Versorgungsdichte angeht, so ist ein Endokrinologe für ca. 1 Million Einwohner zuständig! Insofern ist es nicht verwunderlich, dass die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologe (DGE) von einem Mangel an endokrinologischer Fachversorgung in Deutschland spricht. Hinzu kommt die Beobachtung im Bereich der akademischen Ausbildung, dass in den letzten Jahrzehnten immer mehr relevante Lehrstühle weggefallen sind. Zu beobachten ist demnach die generelle Tendenz, dass die endokrinologische Fachversorgung immer mehr in anderen Gebieten untergeordnet wird.
 

Ableitung für die Existenzgründung als Endokrinologe?

Angesichts dieses Trends ist zu genau zu analysieren, wie groß der Bedarf an entsprechenden fachmedizinischen Leistungen ist. Wo und wie werden diese bis dato abgedeckt, falls es am gewählten Standort bis dato keine Praxis für Endokrinologie gibt? Der Standort samt einladenden Räumlichkeiten ist die Basis für einen wirtschaftlichen Praxisbetrieb. Daher sollten diese Faktoren im Zuge der Planung sehr gründlich analysiert werden. Niedergelassene Endokrinologen werden gerne auch als Netzwerker bezeichnet, da sie interdisziplinär arbeiten. Insofern ist bei der Standortanalyse konsequent zu berücksichtigen, mit welchen Fachärzten Kooperationen geschlossen werden können. Denn gerade im Falle einer Neugründung müssen die Patienten ja irgendwo her kommen. Bei der fachärztlichen Versorgung ist es nach wie vor üblich, dass Überweisungen ausgestellt werden, klassischerweise vom behandelnden Hausarzt. Angesichts der generellen Rahmenbedingungen dürfte es kaum eine strategische Option sein, mit einer Praxis für Endokrinologie nur auf Privatpatienten zu setzen. Die Auslastung dürfte nicht hoch genug sein, zumal ja auch die überweisenden Kooperationspartner dann nur aus dem Bereich der privaten Krankenversicherung kämen. Vielmehr sind beide Zielgruppen zu bedienen, wobei natürlich Privatpatienten grundsätzliche höhere Honorare in Aussicht stellen als die pauschalen Vergütung seitens der gesetzlichen Krankenversicherung. Wer seine Praxis vergrößern will, kann grundsätzlich auch die Option prüfen, einen zweiten KV-Sitz zu beantragen. Hierbei handelt es sich um eine zentrale Regulation seitens der Kassenärztlichen Vereinigung, um den Bedarf an fachärztlicher Versorgung zu steuern. Bei der Standortanalyse muss also direkt zu Beginn geprüft werden, wie es um die Verfügbarkeit von KV-Sitzen bestellt ist.
 

Welche Optionen gibt es für die Niederlassung als Endokrinologe?

Wer sich selbstständig als Endokrinologe machen bzw. sich niederlassen will, braucht für alle Optionen einen guten Standort, der eine optimale Auslastung in Aussicht stellt. Zu klären ist dann die grundsätzliche Frage, ob eine neue Praxis für Endokrinologie gegründet oder je nach Möglichkeit eine vorhandene übernommen werden kann. Beide Optionen sind sehr kostenintensiv, sodass eine gewissenhafte Planung unabdingbar erscheint. Um die enormen Investitionskosten für Technik und die Praxisausstattung generell aufbringen zu können, müssen Banken und andere Investoren mit einem professionellen Businessplan überzeugt werden. Der Vorteil einer tendenziell kostenintensiveren Praxisübernahme ist, dass sofort ein gut laufender Betrieb übernommen werden kann. Was die Praxisgründung angeht, so sind aktuell disziplinenübergreifende Gemeinschaftspraxen im Trend. In dem hier vorgestellten Fachbereich ist aber vor allem ein anderes Gemeinschaftsmodell prüfenswert, und zwar jenes des Endrokrinologikums. Es handelt sich um einen Zusammenschluss mehrerer Fachärzte unter einem Dach, um für Patienten ein möglichst ganzheitliches Leistungsspektrum anbieten zu können. Zu denken ist etwa an endokrinologische Untersuchungen mit Schwerpunkten auf Diabetologie und Rheuma. Der strategische Fokus auf solche Volkskrankheiten stellt eine hohe Auslastung sicher, gerade mit Blick auf die stark alternde Gesellschaft.
 

Die Zukunft von niedergelassenen Endokrinologen als Netzwerker?

Branchenexperten sehen die Zukunft von Endokrinologen als gefragte Experten eher an den Schnittstellen zu anderen medizinischen Disziplinen. Sie betonen, dass die Niederlassung oft nur mit Kooperationen in Gemeinschaftspraxen langfristig sinnvoll ist. Generell betonen viele Fachleute, dass die Endokrinologie angesichts der jüngsten Entwicklungen eine stärkere Lobby in der Politik bräuchte. Mit Blick auf die strategische Ausrichtung der (Gemeinschafts)praxis gilt es, mit dem Behandlungsspektrum tragfähige Schnittstellen zu anderen Fachbereichen sicherzustellen. Wer sich angesichts dessen als Endokrinologe selbstständig machen will, wird ein guter Netzwerker sein müssen. Hier wird erneut deutlich, warum entsprechende Kontakte schon möglichst früh während des Medizinstudiums geknüpft werden sollten. Eventuell finden sich auch gründungswillige Kommilitonen, die ebenfalls den Schritt in die Selbstständigkeit als Facharzt wagen wollen.
 

Überblick: mögliche Kooperationspartner für niedergelassene Endokrinologen

  • Hausärzte

  • Gynäkologen

  • Radiologen/Nuklearmediziner

  • Augenärzte

  • Orthopäden

  • Pädiater

Optionen für die Übernahme einer Praxis prüfen!

Wer eine Praxis für Endokrinologie übernehmen möchte, kann sich auf https://www.kvboerse.de/Praxisboerse einen schnellen und sehr aussagekräftigen Überblick verschaffen und so zeitnah Gespräche führen und den Zeitplan für die Niederlassung insgesamt konkretisieren.


‚Praxis-Tipps‘ für die Niederlassung als Endokrinologe

Generell will der Weg in die Selbstständigkeit als Arzt wohl überlegt sein, da die Verantwortung und das finanzielle Risiko weitaus höher sind als bei einer finanziell ebenfalls attraktiven Festanstellung. Eine solche kann ebenfalls attraktive Karriereoptionen eröffnen. Jeder gründungswillige Medizinabsolvent sollte daher eine Liste mit pro und contra Argumenten sammeln. Nicht nur die Mehrheit der positiven oder negativen Aspekte sollte entscheiden, sondern auch die persönliche Gewichtung einzelner Aspekte. Wer den Weg in die Selbstständigkeit als niedergelassener Arzt plant, wird sicher wissen wollen, was Betroffene berichten bzw. welche Tipps sie geben:

Immer wieder ist in dieser Hinsicht zu hören und lesen, dass der finanzielle Aspekt nicht unterschätzt werden darf. Mittlere sechsstellige Summen sind keine Seltenheit, um sich als Facharzt niederlassen zu können. Insofern ist notwendig, verschiedene Kreditangebote bzw. Finanzierungsoptionen generell zu vergleichen und auch konsequent zu nutzen. Geprüft werden können auch Patenschaftsmodelle bei der Kassenärztlichen Vereinigung. Niedergelassene Fachärzte empfehlen ihren Kollegen, auf jeden Fall im Vorfeld der Praxisgründung relevante Erfahrungen zu sammeln. Generell sollte nach dem Erreichen des Facharzttitels schnellstmöglich der Weg in die Selbstständigkeit gegangen werden. Wer einmal eine lukrative Position innehat, wird diese nicht mehr so schnell aufgeben wollen.
 

Problematische wirtschaftliche Aspekte

Wer sich als Endokrinologe mit einer eigenen Praxis niederlassen will, muss sich vollends im Klaren darüber sein, dass der Praxisbetrieb wirtschaftlich geführt werden muss, und zwar in allen Belangen. Abgesehen vom medizinischen Fachwissen gilt es, auch die administrativen bzw. buchhalterischen Aufgaben professionell zu erfüllen (zu denken ist in dieser Hinsicht auch an die Abrechnungen mit der gesetzlichen Krankenversicherung). Apropos Wirtschaftlichkeit: Blutuntersuchungen gehören neben bildgebenden Verfahren zu den wichtigsten diagnostischen Mitteln. Ein eigenes Praxislabor erweist sich in den meisten Fällen jedoch nicht als wirtschaftlich. Insofern wird meistens eine Überweisung an spezialisierte Labors erfolgen müssen: Damit gehen nicht nur etwa 50 % der Umsätze verloren, sondern auch wertvolles internes Knowhow. Alleine dieser Aspekt zeigt, dass für den Erfolg mit einer eigenen Praxis wirklich alle Aspekte medizinisch und kaufmännisch durchdacht werden müssen. Insofern kann eine externe Fachberatung sehr sinnvoll sein, um nichts außer Acht zu lassen und sich nicht in Aktionismus und Betriebsblindheit zu verrennen.
 

Wie muss modernes Marketing praxisorientiert aussehen?

Früher waren persönliche Empfehlungen für einen Arzt wichtig. Das sind sie immer noch, allerdings werden sie heute im Zeitalter des Internets immer häufiger virtuell ausgetauscht. Gerade jüngere, aber auch immer mehr ältere internetaffine Patienten, nutzen das Internist, um nach einem guten Facharzt in der Nähe zu suchen. Die beiden relevanten Schlüsselwörter mit Blick auf ein zeitgemäßes Marketing für eine eigene Praxis sind gut und suchen. Zunächst gilt es, von Beginn an mit einer suchmaschinenoptimierten Homepage auf sich aufmerksam zu machen und die Praxis samt Behandlungsspektrum vorzustellen. So kann der Patientenstamm abgesehen von Überweisungen wachsen und die Auslastung lässt sich sicherstellen. Für das Image eines niedergelassenen Facharztes spielt das Adjektiv gut mittlerweile eine erfolgskritische Rolle: Wer will sich schon von einem Arzt behandeln lassen, mit dem nachweislich viele Patienten unzufrieden sind? Wer insofern Endokrinologe in XX googelt, wird bei Treffern automatisch mit solchen qualitätsbezogenen Aspekten konfrontiert. Behandlungsqualität und ein professionelles Praxismanagement müssen ganz in dieser Hinsicht sicherstellen, dass sich Patienten positiv im Internet äußern. So lässt sich langfristig ein attraktives Image aufbauen, das auf Patienten eine magische Anziehungskraft haben wird. An dieser Stelle wird deutlich, warum nicht wenige Arztpraxen ihren guten Ruf im Internet extern durch Monitoring überwachsen lassen.
 

Selbstständig machen als Endokrinologe: Voraussetzungen

Grundsätzlich muss für die Niederlassung als Endokrinologe die Facharztausbildung nach dem Studium erfolgreich absolviert werden. Für diese Phase nach dem Studium sind in der Regel 72 Monate einzuplanen, wobei die Inhalte und Phasen der Facharztausbildung exakt vorgegeben sind. Die notwendige Approbation für die Niederlassung als Endokrinologe macht erneut deutlich, dass die eigene Praxis einer langen Vorbereitungsphase bedarf, die möglichst klug genutzt werden sollte. Die Schwerpunkte der Facharztausbildung haben eine unmittelbare Bedeutung für das angebotene Behandlungsspektrum, das in wirtschaftlicher Hinsicht durch so genannte IGEL-Leistungen zur Erhöhung der Einnahmebasis beitragen kann.
 

Voraussetzung für die Abrechnung mit gesetzlich versicherten Patienten

Wer mit gesetzlichen Krankenkassen abrechnen will, muss einen Antrag stellen, um Vertragsarzt werden zu können. Im Gegensatz zu einem erforderlichen freien Kassensitz handelt es sich hierbei jedoch nur um eine Formalie. Die Möglichkeiten zur Niederlassung sind also beschränkt. Da es allerdings deutschlandweit nicht sehr viele niedergelassene Endokrinologen gibt, sollte die Zulassungsbeschränkung nicht das größte Problem auf dem Weg zu einer eigenen Praxis werden. Sofern kein Kassensitz frei ist, können Übernahmemöglichkeiten für eine Praxis ausgelotet werden oder aber der Standort wird ausgeweitet. Ein Gewerbe wird in aller Regel nicht anzumelden sein, da Mediziner zu den Heilberufen zählen und so den Status ‚Freiberufler‘ nutzen können.

Kurzzusammenfassung für die Geschäftsidee ‚selbstständig machen als Endokrinologe‘

  1. Wer sich als Facharzt bzw. Endokrinologe selbstständig machen möchte, sollte schon früh (idealerweise während des Studiums) die langfristigen Grundlagen schaffen

  2. Insgesamt ist die Zahl an niedergelassenen Endokrinologen überschaubar. Dies spricht für eine recht geringe Konkurrenz, aber auch für eine nachlassende Bedeutung dieser medizinischen Fachrichtung

  3. Für die Niederlassung als Endokrinologe kann eine Praxis neu gegründet oder eine vorhandene übernommen werden. Da Endokrinologen aufgrund ihres Behandlungsansatzes interdisziplinär ausgerichtet sind, werden sie oft als Netzwerker bezeichnet: Hierin liegt die Chance für eine hohe Auslastung bzw. einen wirtschaftlichen Praxisbetrieb (Voraussetzung ist allerdings immer ein funktionierender Standort)

  4. Wer sich selbstständig als Endokrinologe machen will, muss nach dem Studium die Facharztausbildung zwecks Approbation erfolgreich absolvieren (Dauer: in der Regel 6 Jahre)

  5. Das Internet spielt für das erfolgskritische Image von Ärzten mit Blick auf die Patientengewinnung mittlerweile eine Schlüsselrolle: Insofern muss dieser Aspekt strategisch entsprechend gewichtet werden

  6. Wer sich als Endokrinologe niederlassen will, braucht einen KV-Sitz. Für die Abrechnung mit gesetzlichen Krankenkassen ist ein Antrag als Kassenarzt zu stellen.

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