Professionell führen: Was frustriert, was motiviert Mitarbeiter?
Sobald ein Unternehmen auf einem soliden Wachstumspfad ist, wird die Einstellung von Mitarbeitern zur Erweiterung der Ressourcen eine unausweichliche Maßnahme. In ihrer Rolle als Arbeitgeber sehen sich Selbstständige/Existenzgründer dabei aber nicht nur mit formalen Anforderungen rund um den Arbeitsvertrag konfrontiert. Sie sollten sich auch darüber Gedanken machen, wie Mitarbeiter motivationsorientiert zu führen sind bzw. welche Fehler in diesem Bereich tunlichst vermieden werden sollten. Viele Studien weisen darauf hin, dass es einen engen Zusammengang zwischen der Mitarbeitermotivation und der Personalführung gibt. Insofern lohnt es sich, an dieser Stelle einen näheren Blick auf aktuelle und zentrale Erkenntnisse zu werfen.
Wertschätzung und die wahrgenommene Gerechtigkeit sind von großer Bedeutung
Zahlreiche Untersuchungen weisen dafür hin, dass die Zufriedenheit von Mitarbeitern im Betrieb sehr stark mit der Wertschätzung zusammenhängt. Neben der persönlichen Wertschätzung durch Kollegen und vor allem Vorgesetzte ist ein fairer Umgang ein weiterer Schlüsselfaktor für Mitarbeitermotivation. Ungerechtigkeiten in Betrieben hingegen erweisen sich als Grund für zunehmende Unzufriedenheit am Arbeitsplatz, die bis hin zu einer inneren Kündigung führen kann. Dies wiederum wirkt sich sehr negativ auf die Produktivität der betroffenen Mitarbeiter aus.
Erkenntnisse aus einer aktuellen Studie mit hoher Praxisrelevanz
Die aktuellen Ergebnisse einer Studie im Auftrag der Personalberatung "Rochus Mummert" zeigen, dass es Mitarbeiter als ungerecht empfinden, wenn ihre Leistung nicht anerkannt wird bzw. ihre Meinung keine Wertschätzung erfährt geschweige denn überhaupt nicht angehört wird. Führungskräfte geben ihrerseits mit großer Mehrheit von 90 % an, dass sich ungerechte Belohnungen oder Bestrafungen fatal auf die Zufriedenheit in der Belegschaft auswirken können. Aus Sicht der Mitarbeiter wird vor allem ein ungerechtes Verhalten von Führungskräften als Motivationsbremse genannt. Demnach erwarten Mitarbeiter einen Führungsstil, der von Ehrlichkeit und Gerechtigkeit geprägt ist.
Die Personalführung ist für Existenzgründer eine große Herausforderung
Jenseits von Zahlen und Szenarien wird es im Unternehmensalltag vor allem um das Zwischenmenschliche gehen. Je mehr Mitarbeiter an Bord sind, desto mehr rückt dieser Aspekt in den Mittelpunkt. Um die notwendige Motivation hoch zu halten, bedarf es mit Blick auf zentrale Erkenntnisse der Motivationsforschung nicht vieler Dinge. Es gilt, zentrale Bedürfnisse zu befriedigen, wie sie eigentlich für jeden Mitarbeiter gelten. Generell wollen Menschen Ziele erreichen und das Gefühl haben, etwas zu bewirken bzw. voran zu kommen. Dementsprechend sollten Mitarbeiter immer wieder neue Perspektiven erhalten, idealerweise im persönlichen Gespräch bzw. im Zusammenhang mit dem Jahresgespräch.
Aus den obigen Schilderungen lässt sich schon ableiten, dass es Menschen um soziale Beziehungen bzw. ein Zugehörigkeitsgefühl geht. Chefs sollten einiges dafür unternehmen, dass das Klima im Betrieb gut ist/bleibt! Events oder Teambuilding-Maßnahmen können dazu einen effektiven Beitrag leisten. Zu berücksichtigen ist ferner, dass auch Macht viele Menschen motiviert. Wer also einen gewissen Respekt und Einfluss sein Eigen nennt, wird motivierter sein. Auf der anderen Seite sollten Chefs bzw. Führungskräfte ein ständiges Gefühl von Machtlosigkeit/Ohnmacht tunlichst vermeiden, da diese stark demotivierend wirkt und Mitarbeiter sogar krank machen kann.
Praxistipps mit Blick auf die Zufriedenheit und Produktivität von Mitarbeitern
Die Vergütung wird fälschlicherweise als Wunderwaffe für die Mitarbeiterzufriedenheit angesehen. Doch dies ist weitestgehend nicht zutreffend, da es sich um eine Grundbedingung für Zufriedenheit handelt. Prämien, Gehaltserhöhungen oder monatliche Auszeichnungen von Mitarbeitern haben nur einen sehr schwachen, kurzzeitigen Effekt auf die Motivationslage. Dies erklärt sich vor allem mit dem ohnehin hohen Lebensstandard, den heute viele Beschäftigte ihr Eigen nennen. Wichtig mit Blick auf ein modernes Führungsverhalten ist für Mitarbeiter das Erleben von Selbstbestimmtheit, Vertrauen und Anerkennung, was z.B. durch regelmäßiges persönliches Feedback sichergestellt werden kann. Ein solches positives und auf Respekt basierendes Menschenbild ist überhaupt erst die Grundlage dafür, dass die bereits genannten immateriellen Ansätze funktionieren können.
Über Ziele und Informationen
Die weiter oben bereits angesprochenen Ziele, die Mitarbeiter erreichen sollen, sind ebenfalls zentral für die Motivation und Produktivität. Demnach müssen die Ziele realistisch sein und nicht zu einer Überforderung führen. Ideal ist es, wenn Mitarbeiter bei der Erreichung ihrer Ziele gewisse Freiräume genießen können. Hinzu kommt, dass eine gute Informationspolitik in Unternehmen zur Motivation wesentlich beitragen kann. Mitarbeiter wollen Entwicklungen und Ziele nachvollziehen können. Wichtige, mitunter persönlich bedeutsame Informationen sollten sie dabei direkt vom Vorgesetzten und nicht aus irgendwelchen Quellen erfahren.
In Sachen Mitarbeitermotivation ist der Weg das Ziel
In ihrer oftmals neuen Rolle als Führungskraft sollten sich Existenzgründer darüber im Klaren sein, dass die Mitarbeitermotivation ein langfristiger Prozess ist, der von allen Seiten aktiv gestaltet bzw. mit Leben gefüllt werden muss. Nachhaltige Motivation und Produktivität von Mitarbeitern kann also nicht durch einmalige Maßnahmen gesichert werden.
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