Selbstständigkeit im Ruhestand: Daran sollten Sie denken

Senior Berater in Firma

Der Ruhestand ist für viele zunächst eine Zeit, in der sie nichts mit der den frei gewordenen Stunden anzufangen wissen. Es entsteht eine gewisse Leere, die einige Rentner mit einer eigenen Geschäftsidee füllen. Sie machen sich selbstständig, haben wieder eine Aufgabe ohne fordernde Vorgesetzte. Manchmal ist es auch eine Notwendigkeit, Geld zur Rente hinzuzuverdienen. Bei anderen ist es einfach die Lust, sich zu betätigen und zu verwirklichen. Die Vorteile als Selbstständiger liegen auf der Hand: Flexibilität und freie Zeiteinteilung. Außerdem verlieren die Senioren so nicht den Kontakt zu ihren Mitmenschen, Vereinsamung stellt sich nicht als Problem. Senioren haben so eine sinnvolle und erfüllende Aufgabe. Sollte die Geschäftsidee scheitern, steht der Unternehmer nicht vor dem Nichts – die Rente fließt weiterhin.

Nicht die Rente für die Selbstständigkeit riskieren

Senioren, die eine monatliche Rente beziehen, starten aus einer gesicherten finanziellen Situation in die Selbstständigkeit. Diese Sicherheit sollten Sie nicht aufs Spiel setzen durch unnötige Risiken oder Schulden. Mit einem gut durchdachten Geschäftskonzept verringert sich das Risiko zu scheitern. Damit gar nicht erst Schulden entstehen, ist ein Start mit kleinen Projekten oder Dienstleistungen ratsam.

Bevor es richtig losgehen kann, ist die Gewerbeanmeldung der erste wichtige Schritt. Nicht zu vergessen ist die Meldung der Einkünfte an Finanzamt, Krankenversicherung und Rentenkasse. Die Verdienstobergrenze beträgt bei Rentnern 450 Euro, die Sie ohne Einbußen hinzuverdienen dürfen. Ein höherer Verdienst rechnet die Rentenkasse teilweise auf die Rente an. Bezieht der Senior keine Vollrente, liegt die Hinzuverdienstgrenze höher.

Heute kann sich kaum noch jemand vorstellen, ohne Technik in die Selbstständigkeit zu starten. Daran darf die Selbstständigkeit nicht scheitern. Ein Mobiltelefon ist ein unerlässliches Instrument, um Termine zu koordinieren und erreichbar zu sein. Wer mit den modernen Smartphones nicht zurechtkommt, findet einfach zu bedienende Mobiltelefone, die beispielsweise über besonders große Tasten oder einen sehr gut lesbaren Bildschirm verfügen. Berührungsängste brauchen Sie nicht haben, der Umgang lässt sich leicht erlernen. In den Fachgeschäften gibt es spezielle Seniorentelefone, die alle Anforderungen erfüllen, die für die Selbstständigkeit notwendig sind.

Außerdem ist es wichtig, mobil zu sein. Mit Ihrem eigenen Fahrzeug kommen Sie pünktlich zu wichtigen Terminen, Meetings oder Kundenbesuchen.
 

Ehrlich zu sich selbst sein

Wenn Sie sich mit dem Gedanken tragen, im Ruhestand nochmals von vorne anzufangen, ist zunächst eine Bestandsaufnahme durchzuführen. Welche Kenntnisse und Voraussetzungen bringen Sie für einen erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit mit? Welches finanzielle Risiko sind Sie bereit einzugehen?

Ganz ohne betriebswirtschaftliche Kenntnisse in die Selbstständigkeit zu starten, ist in keinem Alter empfehlenswert. Wer gewillt ist, sich mit den Themen Steuern und Abgaben oder den Grundlagen des Rechnungswesens auseinanderzusetzen, hat die besten Voraussetzungen. Fehlende Kenntnisse in diesen Bereichen führen häufig zum Scheitern einer Idee, weil das Wissen fehlt, sich gegebenenfalls mit den Behörden auseinanderzusetzen. Senioren sollten sich vor dem Start in die Selbstständigkeit die Zeit nehmen, sich umfassend Wissen anzueignen. Das erhöht die Erfolgschancen um ein Vielfaches. Viele Institutionen, wie die IHKs, bieten dazu kostenlose Informationsveranstaltungen an.
 

Zeichnen sich bereits die ersten Erfolge ab, verhelfen kleine Schritte zu weiteren Erfolgen.
 

Netzwerken

Vernetzen Sie sich mit anderen Unternehmern, dadurch können Synergieeffekte entstehen. Außerdem hat jeder sein eigenes Erfolgsrezept. Die Tipps anderer Unternehmer können sehr hilfreich sein.
 

Marketing

Das Marketing zu vernachlässigen kann sich als Fallstrick erweisen. Gerade auch die sozialen Medien können dazu beitragen, den eigenen Erfolg zu erhöhen. Gut ausgestattete Seniorenhandys oder ein leicht zu bedienender Laptop sind dabei hilfreiche Werkzeuge.

Warum im Alter noch einmal von vorne anfangen?

Die Gründe für den Un-Ruhestand sind vielschichtig. Die Vorteile dabei sind groß.

  • Während der Berufstätigkeit gesammelte Erfahrungen und erworbenes Wissen können für die Selbstständigkeit von großer Bedeutung sein. Hinzu kommt, dass ältere Menschen viel mehr innere Ruhe haben, um geschäftliche Entscheidungen bedächtig zu treffen.
  • Liegt das Business außerhalb des Bereiches, in dem der Senior bisher gearbeitet hat, lassen sich dennoch viele Erfahrungen ohne Probleme übertragen.
  • Bei reiferen Menschen sind die wichtigen Lebensbereiche, wie Aufbau von Besitz oder die Familiengründung, abgeschlossen. Sie haben bereits Sicherheiten und Hintergrundwissen, auf das sie sich stützen können.
     

Fazit: Ruhestand bedeutet nicht Stillstand

Sich im Ruhestand nochmals aufzuraffen und neu anzufangen kann eine erfüllende Tätigkeit sein. Wer dabei ein paar wesentliche Punkte im Auge behält, kann sich den Traum von der Selbstständigkeit auch im Alter noch verwirklichen. Etwas Einzigartiges aus eigener Kraft zu schaffen, ist in jedem Alter eine besondere Erfahrung.

Das ändert sich bei Ihrer Krankenversicherung, wenn Sie selbstständig sind

Als Selbstständige/r oder Freiberufler/in sind Sie nicht mehr automatisch in der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) pflichtversichert. Sie müssen sich nun aktiv für eine Form der Krankenversicherung entscheiden. Die Beitragshöhe in der GKV orientiert sich am Einkommen. Die Kosten für Selbstständige betragen in diesem Jahr zwischen ...

weiterlesen Krankenkassenrechner