So können Selbstständige Kosten sparen
Als Selbstständiger ist es nicht immer einfach: Die anfallenden Kosten können den Traum von der Selbstständigkeit schnell in einen Albtraum verwandeln und der Traum von der ersten Million rückt in weite Ferne. Büro- und Lagermieten sind zu bezahlen. IT-Infrastruktur ist notwendig und überdies braucht ein Unternehmen in der Regel auch noch andere Geräte. Hinzu kommen die Personalkosten. Somit stellt sich häufig die Frage, wie das alles bezahlt werden soll. Mehr Umsatz zu machen, ist eine Möglichkeit, die Kosten reduzieren und sparen eine andere. Denn, wie sagt schon ein altes Sprichwort: Jeder gesparte Euro muss nicht verdient werden.
An der Büromiete sparen
Ganz am Anfang der Selbstständigkeit ist es zwar schön, ein eigenes Büro zu haben, aber für viele Kleinunternehmer, Selbstständige und Freiberufler ist durchaus das Home-Office eine Option. Sie können Ihr Geschäft zunächst zu Hause starten, quasi aus der Garage heraus. Ist das keine Option, weil Sie beispielsweise viel Kundenverkehr oder Angestellte haben, sollten Sie dennoch über die Büromiete nachdenken. Verwenden Sie Ihr Büro das ganze Jahr über? Nutzen Sie alle Räume? Eine Möglichkeit zu sparen, besteht darin, einen Teil des Büros unterzuvermieten, zumindest für den Anfang. Eine andere Möglichkeit bieten Mietbüros oder sogenannte Co-Working-Spaces, die stunden-, tage- oder wochenweise gemietet werden können.
Sparen bei der Büroeinrichtung und Bürobedarf
Wenn Sie Ihr Büro einrichten, beispielsweise das Home-Office, ist es nicht unbedingt notwendig, sämtliche Einrichtungsgegenstände neu anzuschaffen. In Secondhand-Geschäften, die sich auf Büromöbel spezialisiert haben, bei eBay oder auf Flohmärkten sind gute Möbel zu sehr günstigen Preisen erhältlich.
Beim Einkauf von Bürobedarf lässt sich ebenfalls Geld sparen. So können beispielsweise Druckerpapier, Bürobedarf und Ähnliches unter Umständen günstig online bezogen werden. Denkbar ist auch eine vernünftige Bevorratung, da es meist günstiger ist, in größeren Mengen einzukaufen. Auch Visitenkarten oder Flyer gibt es oft online zu Topkonditionen.
Darüber hinaus können Sie all diese Ausgaben steuerlich geltend machen, da sie für das Unternehmen Betriebsausgabe darstellen. Dazu zählt auch beruflich notwendige Kleidung, Fachliteratur oder die Fortbildung.
Ist ein eigenes Rechenzentrum wirklich notwendig?
Die IT-Ausstattung ist in der Regel teuer, sie ist wartungsintensiv und sehr schnell nicht mehr auf dem neusten Stand. Eine Alternative zu teurer Hardware ist das Auslagern der Daten, der Software oder des Onlineshops in die Cloud. Das heißt, Sie arbeiten auf einem gemieteten Server. Wenn Sie sich darüber hinaus die Personalkosten für einen IT-Administrator sparen wollen, können Sie einen „Managed Cloud Server“ wählen. Bei dieser Variante kümmern sich die Spezialisten des Anbieters gegen eine Gebühr um die Administration. Damit haben Sie gleichzeitig in Ihrem Unternehmen wertvolle Ressourcen frei und können sich um wichtigere und lukrativere Aufgaben kümmern. Bei der Auswahl des Anbieters sollten Sie auf Seriosität Wert legen und entsprechende Sicherheitszertifikate. Auf diese Weise können Sie das Risiko reduzieren, dass Ihre Daten in fremde Hände gelangen oder dass die Daten nicht stets verfügbar sind.
Outsourcing von lästigen Zeitfressern
Im Unternehmen fallen Arbeiten an, die nicht nur lästig sind, sondern vor allem sehr viel wertvolle Arbeitszeit kosten. Wenn Sie diese Arbeiten auslagern und von einem Dienstleister erledigen lassen, schaffen Sie sich mehr Zeit für Ihr Kerngeschäft sowie die Kundenakquise. Sind Sie bei einer Aufgabe kein Experte und müssen sich mühselig alles erarbeiten, ist es ratsam, diese Aufgabe jemandem zu übertragen, der sich damit auskennt. Eine andere Möglichkeit wäre, eigenes Personal für diese Aufgaben abzustellen. Das ist allerdings meist sehr viel teurer als die Beauftragung eines externen Dienstleisters. Heute gibt es im Internet für beinahe jede erdenkliche Aufgabe einen Service. Sie zahlen dann nur, wenn Sie die Dienstleistung auch tatsächlich in Anspruch nehmen. So können Sie beispielsweise eine virtuelle Assistenz engagieren, einen Online-Übersetzungsdienstleister oder einen Schreibservice, der Rechnungen, Mahnungen oder Angebote schreibt.
Steuerliche Vorteile ausnutzen
Ein weiterer wichtiger Punkt, um Kosten zu sparen, sind die vielfältigen Steuervorteile, die der Staat Unternehmen gewährt. Das gilt nicht nur für Vollzeitunternehmer, sondern ebenfalls für nebenberuflich Selbstständige. So lassen sich zahlreiche Ausgaben als Betriebsausgaben vom Gewinn abziehen, sodass am Ende nicht mehr so viele Steuern zu zahlen sind.
Kfz-Kosten von der Steuer absetzen
Selbstständige, die ein Fahrzeug ausschließlich betrieblich nutzen, können die gesamten Kosten steuerlich geltend machen. Wer lediglich einen bestimmten Anteil zwischen zehn und 50 Prozent für die berufliche Tätigkeit nutzt, kann die Kosten anteilig geltend machen. Dazu ist es notwendig, die beruflich motivierten Fahrten in einem Fahrtenbuch festzuhalten. Außerdem sind sämtliche Ausgaben mit Quittungen zu belegen.
Sparpotenziale im Unternehmensalltag
Die Energiekosten machen einen großen Teil der Kosten in den meisten Unternehmen aus. So kann es beispielsweise helfen, den Stromanbieter zu wechseln und regelmäßig das günstigste Angebot zu suchen. Die Preisunterschiede können sich hier als enorm erweisen. Außerdem lässt sich einiges an Geld sparen, wenn Sie energiesparende LEDs anstelle der herkömmlichen Energiesparlampen verwenden. Im Winter macht die Absenkung der Temperatur um ein Grad einen erheblichen Unterschied bei der Abrechnung. Im Büro sollte die Temperatur ohnehin nicht höher als 20 °C sein.
Schaffen Sie neue Bürogeräte an, sollten Sie unbedingt auf den Energieverbrauch achten. In sparsame Modelle zu investieren, ist am Anfang eventuell etwas teurer. Die höheren Anschaffungskosten sind allerdings schnell wieder eingespart. Die Investition in ein sparsames Modell wirkt sich langfristig auf die Kosten aus.
Beim Thema Versicherungen herrscht ebenfalls ein großes Sparpotenzial. Hier sollten Sie Zeit in eine ordentliche Beratung investieren, denn nicht alle Versicherungen sind wirklich notwendig. Es lohnt sich außerdem, von Zeit zu Zeit das Versicherungsportfolio zu überprüfen, um zu sehen, ob der Schutz überhaupt noch den Gegebenheiten entspricht.
Finanzpuffer aufbauen
Für Unternehmer ist es essenziell, finanzielle Puffer aufzubauen. Damit lassen sich teure Kredite vermeiden, wenn etwas kaputt geht. Beispielsweise lassen sich damit die Reparaturkosten für das Auto bezahlen. Der Aufbau von Rücklagen gibt Sicherheit, das Unternehmen bleibt liquide. Am besten ist es, einen Dauerauftrag einzurichten und tatsächlich jeden Monat einen fixen Betrag auf die Seite zu legen.
Für einen Selbstständigen stellt das eine Herausforderung dar, denn gerade als Existenzgründer kämpfen Sie mit enormen Kosten, die mit dem Unternehmersein einhergehen. Neben den betrieblich bedingten Kosten sind auch private Mieten sowie die private Krankenversicherung zu zahlen. Dennoch ist es wichtig, ein wenig zu sparen und Rücklagen zu bilden. Dieses Geld können Sie beispielsweise auch in die Altersvorsorge investieren. Mit einem Tagesgeldkonto bekommen Sie Zinsen für das Geld und können dennoch flexibel über das Geld verfügen.
Apps, die beim Sparen helfen
Applikationen gibt es heute für fast alles. Das gilt auch für das Thema Kosten sparen für Selbstständige. Es gibt Applikationen, mit denen Sie Gebrauchtwaren leichter finden, mit denen Sie Abonnements kündigen können. Auch für Preisvergleiche, wie beispielsweise für einen Strompreisvergleich, gibt es entsprechende Apps. Ebenso für das Erfassen ihrer Ausgaben sind nützliche Hilfsmittel erhältlich. So behalten Sie leichter den Überblick über Ihre Ausgaben.
Fazit
In Ihrem Unternehmen ist es wesentlich, dass Sie die Kosten im Auge behalten, vor allen Dingen die laufenden Kosten beispielsweise für Mieten, Büromaterial oder Versicherungen. Speziell die variablen Kosten sind schwer vorhersehbar, wie etwa Kosten für Rohstoffe oder Materialien. Wenn Sie Ihre Kosten senken können, stärken Sie Ihre Liquidität. Ihr Unternehmen hat am Ende mehr Geld zur Verfügung. Damit entstehen Möglichkeiten, um finanzielle Puffe aufzubauen, beispielsweise um Investitionen zu tätigen oder größere Instandhaltungs- oder Renovierungsmaßnahmen zu bezahlen.
Das ändert sich bei Ihrer Krankenversicherung, wenn Sie selbstständig sind
Als Selbstständige/r oder Freiberufler/in sind Sie nicht mehr automatisch in der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) pflichtversichert. Sie müssen sich nun aktiv für eine Form der Krankenversicherung entscheiden. Die Beitragshöhe in der GKV orientiert sich am Einkommen. Die Kosten für Selbstständige betragen in diesem Jahr zwischen ...
weiterlesen Krankenkassenrechner