Buchhaltung selber machen? Vorteile und Nachteile

Unternehmer bei der Buchhaltung

Diejenigen, die frisch an Bord der Selbstständigen sind, neigen zu einem drastischen Spardrang. In der Praxis wird dieser sichtbar am Willen, jedes Detail im Unternehmen selbst zu machen – Akquise, Angebotswesen, Auftragswesen, Vertrieb, Marketing und natürlich auch die Buchhaltung. Das spart schließlich Geld, was in einem neu gegründeten Unternehmen ohnehin noch nicht in Hülle und Fülle vorhanden ist. Doch ist die Do-it-yourself-Variante wirklich immer sinnvoll? Der Aufgabenbereich der Buchhaltung und die Frage, ob diese selbst zu leisten oder zu beauftragen ist, ist Thema in diesem Ratgeber.
 

Die Faustregel für Selbermacher: Nur mit "Profession" ans Werk gehen

Grundsätzlich gilt diese Faustregel für Selbstständige: Wer selbst über die nötige Profession verfügt, der muss eine Dienstleistung nicht einkaufen, sondern kann an dieser Stelle sinnvoll sparen. Ein Beispiel wäre ein Selbstständiger, der einen Buchhaltungsservice pflegt. Dann das Thema Buchhaltung „abzugeben“, wäre wahrlich die falsche Entscheidung. Ansonsten gilt: Wer die Buchhaltung professionell selber erledigen kann, darf dies natürlich auch tun. Wer sich nur unnötig müht und Zeit und Ressourcen verschwendet, ohne es perfekt zu können, darf diesen Part des Geschäftslebens ruhigen Gewissens an einen Dienstleister abgeben. Immer daran denken: Ihre Kunden tun es auch nicht anders und nutzen Sie als Profi für die Dinge, die sie selbst nicht können.

 

Die Buchhaltung selber machen. Eine Abwägung der Vor- und Nachteile

Wer die Buchhaltung für sein Unternehmen in Eigenregie stemmen möchte, der sollte über das nötige Know-how verfügen. Dann kann es eine sehr wertige Angelegenheit sein, die Buchhaltung selbst zu machen. Es spart nicht nur Geld, die Buchhaltung selbst zu machen, sondern es hilft auch dabei, das Unternehmen von Grund auf kennenzulernen. Sie bekommen selbst ein Gefühl für Einnahmen und Ausgaben, für die Zahlungsmoral Ihrer Kunden und darüber, was für das Finanzamt an Steuern beiseitegelegt werden muss. Wer über die nötigen Kenntnisse verfügt oder zu Beginn der Selbstständigkeit lediglich eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung erstellen muss, sollte sich diesen Lerneffekt nicht entgehen lassen.
 

Den genannten Vorteilen stehen diese Nachteile entgegen:

  • Wer zum Jahresabschluss oder zur Steuererklärung dann letztlich doch einen Steuerberater beauftragt, der wird dafür proportional mehr berappen müssen, denn: Wenn Buchhalter und Steuerberater sich zusammen um Ihre Buchhaltung kümmern, bereiten sie die Daten bereits während des laufenden Jahres so auf, dass am Ende weniger Arbeit zu tun ist.
     
  • Wer in Eigenregie die Buchhaltung erledigt und dabei eine Meldung ans Finanzamt missachtet oder schlichtweg nicht kennt, läuft Gefahr, dass eine saftige Nachzahlung ins Haus flattert. Spätestens mit Mitarbeitern werden Gehaltsthemen meist so umfangreich, dass der Buchhalter eingeschaltet wird.
     

Die Buchhaltung aus der Hand geben. Eine Abwägung der Vor- und Nachteile

Auch wenn Sie sich dafür entscheiden, die Buchhaltung aus der Hand zu geben, muss der beschriebene „Lerneffekt“ nicht komplett dahin sein. Wenn Sie Ihren Monatsabschluss vorbereiten, haben Sie weiterhin die betriebswirtschaftlichen Vorgänge im Blick und erleichtern Ihrem Buchhalter zudem die Arbeit. Das wirkt sich auf dessen Honorar aus. Eine Win-Win-Situation für alle also. Der größte Vorteil liegt allerdings darin, dass Sie sich sicher sein können, dass ein professioneller Buchhalter bzw. Steuerberater up-to-date ist, was aktuelle Steuer- und Finanzthemen angeht. Das spart Zeit und unterm Strich auch Geld.
 

Doch das Aus-der-Hand-geben der Buchhaltung hat auch seine Nachteile:

  • Die Abgabe des Monats- oder Quartalsabschlusses ist eine weitere Deadline, die wie ein Damokles-Schwert über Ihnen hängen wird.
  • Sind die Unterlagen beim Buchhalter, ist es vergleichsweise mühsam, etwas nachzuschlagen, falls es eine Nachfrage zu einem Buchungsvorgang gibt.
  • Das spontane Abändern einer Rechnung ist nur möglich, wenn die Unterlagen im Haus verfügbar sind. Ansonsten heißt es warten, umbuchen oder eine Gutschrift erstellen.

 

 
 

 

 

Das ändert sich bei Ihrer Krankenversicherung, wenn Sie selbstständig sind

Als Selbstständige/r oder Freiberufler/in sind Sie nicht mehr automatisch in der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) pflichtversichert. Sie müssen sich nun aktiv für eine Form der Krankenversicherung entscheiden. Die Beitragshöhe in der GKV orientiert sich am Einkommen. Die Kosten für Selbstständige betragen in diesem Jahr zwischen ...

weiterlesen Krankenkassenrechner